Friederike Güssefeld

Geboren 1984 in Hamburg. Studium der Neueren Deutschen Literatur und Kommunikationswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Ab 2008 Regiestudium in der Abteilung Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik an der Hochschule für Fernsehen und Film München. Für ihren Abschlussfilm OUT OF PLACE wird sie 2019 mit dem FIRST STEPS Award ausgezeichnet.

Filmografie

Regie:

2020 WHO WANTS TO LIVE FOREVER (AT) (Dokumentarfilm – in Entwicklung)
2019 OUT OF PLACE (Dokumentarfilm, 86′)
2016 KAI (Kurzspielfilm, 20′)
2016 RÄUBER ZU BESUCH (Dokumentation, 52′)
2015 WENN MAN SIE BEDAUERT, KÖNNEN SIE SCHLECHT STERBEN (Dokumentarfilm, 70′)
2013 MUTERR, SEELEN, ALLEIN (Kurzspielfilm, 15′)
2009 VON HAUS ZU HAUS (Dokumentarfilm, 10′)

Drehbuch

2020 LEIDENSCHAFT, ALTER! (Dokumehrteiler, Erstaustrahlung ZDF)

Stand: 04.08.2020

Jurybegründung zum FIRST STEPS Award:

„Drei deutsche Jungs, fast noch Kinder, werden in eine so genannte „auslandspädagogische Maßnahme“ in einem rumänischen Dorf verschickt − oder soll man sagen: entsorgt? Friederike Güssefeld zeigt auf poetische Weise, wie sich die jugendlichen Helden in der fremden Umgebung mal besser, mal schlechter schlagen. Ihr Film bezieht weder Stellung für solche Versendungspraktiken, noch verurteilt er sie. Gerade das macht seine Qualität aus: Er mutet uns Zuschauern die Frage zu, was wir davon halten, „austherapierte“ Jugendliche in ein Land am Rande Europas zu schicken. Der Film belegt einmal mehr das Gespür junger Filmeschaffender für entscheidende soziale Fragen, er ist somit ein wichtiger Beitrag zur aktuellen Diskussion über solche staatlich geförderten Maßnahmen. Trägt das Verfrachten von Problemen aus unserem reichen in ein armes Land wirklich zu ihrer Lösung bei?“

OUT OF PLACE

Kevin, Dominik und David sind drei von Hunderten deutschen Jugendlichen, die in so genannten "auslandspädagogischen Maßnahmen" leben. In ganz Europa sollen als schwierig geltende Jugendliche so wieder auf den richtigen Weg gebracht werden. Doch inmitten der Hügel und Wälder im rumänischen Siebenbürgen ist von den Vergangenheiten der Jungen kaum noch etwas zu spüren. Fast gänzlich isoliert von ihrem ursprünglichen Umfeld arbeiten sie nun auf den Feldern und Höfen der heimischen Bauernfamilien. Dabei werden sie von deutschen Pädagogen kontrolliert und von Punktesystemen bewertet. Die Gleichförmigkeit des Alltags soll sie auf ein angepasstes Leben zurück in Deutschland vorbereiten. Nur für ihre Sehnsucht nach persönlicher Freiheit, nach Nähe, nach einer Familie, hat dieses System keinen Platz. Und so suchen sich Kevin, Dominik und David ihre eigenen Wege, um in dieser entwurzelten Situation irgendwie bestehen zu können.

Hochschule: Hochschule für Fernsehen und Film München
Filmkategorie: Dokumentarfilm
Lange: 86 Minuten
Drehformat(e): Arri Alexa u.a.

Stab

Regie Friederike Güssefeld
Kamera Julian Krubasik, Adrian Campean
Schnitt Sven Heußner, Miriam Märk
Musik Wolf-Maximilian Liebich
Tondesign Lenja Gathmann, Wolf-Maximilian Liebich
Redaktion Natalie Lambsdorff (Bayerischer Rundfunk)
Produzent·in Thomas Herberth, Alireza Golafshan, Florian Brüning
Produktionsfirma Horse and Fruits Filmproduktion

Beryl Magoko
Beryl Magoko, nominiert First Steps Award 2019

Geboren 1982 in Kuria District, Kenia. Studium an der Kampala Universität in Uganda, danach Umzug nach Deutschland und Regiestudium an der Kunsthochschule für Medien Köln. IN SEARCH … ist ihr Abschlussfilm und wurde 2019 für den FIRST STEPS Award nominiert.

Filmografie

Regie:

2020 OTHERMOTHERS (Dokumentarfilm) – In Entwicklung
2018 IN SEARCH … (Dokumentarfilm, 90′)
2013 WASSER FÜR JANET UND FELISITAS (Dokumentarfilm, 15′)
2012 THE CUT (Dokumentarfilm, 43′)
2010 FRED FISH FRYING (Dokumentarfilm, 8′)

Stand: 04.08.2020

Jurybegründung zur Nominierung:

„Für die Kenianerin Beryl Magoko ist die Aussicht auf eine rekonstruierende Operation Auslöser für eine intensive, schmerzhafte Reise zurück zu ihren Wurzeln: ihrer eigenen Beschneidung.“

IN SEARCH …

Beryl wuchs in einem Dorf in Kenia auf und glaubte, dass alle Frauen auf der Welt beschnitten werden. Deshalb ertrug auch sie das Initiationsritual der "Female Genital Mutilation/Cutting” (FGM/C) – sie wusste nichts über die Folgen. Viele Jahre später erfährt sie, dass es eine neue Operationsmethode gibt, die verspricht, das zurückzugeben, was damals verloren ging.

Hochschule: Kunsthochschule für Medien Köln
Filmkategorie: Dokumentarfilm
Länge: 90 Minuten
Drehformat(e): 16:9

Stab

Regie Beryl Magoko
Buch Beryl Magoko
Kamera Jule Katinka Cramer
Schnitt Fani Schoinopoulou
Musik Lennart Saathoff, Fatoumata Diawara, Matthias Wittwer
Tondesign Malin Schmidt, Johannes von Baserwisch
Protagonist·in Beryl Magoko
Produzent·in Jule Katinka Cramer, Beryl Magoko

Valentina Primavera
Valentina Primavera, nominiert First Steps Award 2019

Geboren 1985 in Italien. Besuch der Kunsthochschule in Rom bei Cecilia Casorati. 2014 Abschluss eines Bühnenbild- und Szenografie-Studiums an der Technischen Universität Berlin. Bühnenbildassistentin unter anderem an der Volksbühne und am Berliner Ensemble. UNA PRIMAVERA ist ihr Debütfilm als Regisseurin und wurde 2019 für den FIRST STEPS Award nominiert. 2022 gewinnt sie mit dem Film den Grimme-Preis der Studierendenjury.

Filmografie

Regie:

2018 UNA PRIMAVERA (Dokumentarfilm, 80′)

Stand: 14.08.2019

Jurybegründung zur Nominierung:

„In UNA PRIMAVERA dokumentiert die Italienerin Valentina Primavera den mutigen Ausbruchsversuch ihrer Mutter, die nach 40 Jahren ihren gewalttätigen Ehemann und ihr Haus verlässt − und damit vor dem Nichts steht.“

UNA PRIMAVERA

"Ich habe zu filmen begonnen, um einen Moment des Mutes festzuhalten, als ein Zeichen meiner Bewunderung und Dankbarkeit", sagt die Regisseurin Valentina Primavera zu Beginn ihres Films. Als ihre Mutter nach 40 Jahren Ehe ihren Mann in Italien verlässt und für kurze Zeit Zuflucht in Valentinas Wohnung in Berlin findet, entscheidet sich die Tochter, die weiteren Schritte der Mutter mit der Kamera zu begleiten. Doch ihr Grund für die Loslösung von ihrem Mann und der Versuch der Emanzipierung, vor allem in einer Gesellschaft, in der die Familie über allem steht, wird nicht von allen verstanden.

Hochschule: Freie Einreichung
Filmkategorie: Dokumentarfilm
Länge: 80 Minuten
Drehformat(e): Digital
Kinostart: 22.11.2019
Verleih: Fugu Filmverleih

Stab

Regie Valentina Primavera
Buch Federico Neri, Valentina Primavera
Kamera Valentina Primavera
Schnitt Federico Neri
Musik Macarena Solervicens
Tondesign Macarena Solervicens, Azadeh Zandieh
Produzent·in Johannes Schubert

Hristiana Raykova
Hristiana Raykova, nominiert First Steps Award 2019

Geboren 1985 in Varna, Bulgarien. Zog 2004 fürs Studium der Politikwissenschaft nach Deutschland. Im Anschluss freiberufliche Kamerafrau und Video-Editorin sowie Bachelorstudium der Medienproduktion an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe. Seit 2015 Regiestudium an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF. Ihr Abschlussfilm DIE GRUBE wurde 2019 für den FIRST STEPS Award nominiert.

Filmografie

Regie:

2018 DIE GRUBE (Dokumentarfilm, 73′)
2014 KÖNIGE (Dokumentarfilm, 82′)
2014 H – DER HERMANNSWEG KOMPLETT UND AM STÜCK (Dokumentarfilm, 45′)
2013 DER EINZIG WAHRE WEIHNACHTSMANN (Dokumentarfilm, 22′)
2012 BABA DIMITRA (Dokumentarfilm, 8′)

Stand: 19.08.2019

Jurybegründung zur Nominierung:

„In DIE GRUBE entführt uns Hristiana Raykova in ein bedrohtes Paradies und dokumentiert nebenher auch eine Zeitenwende: die Kapitalisierung eines sozialen Treffpunktes.“

DIE GRUBE

Es ist Winter, 5 Grad, und das Wasser dampft. Die Menschen sitzen im heißen Wasser, angelehnt am Beckenrand. Hinter ihnen das Meer, eine unendliche Weite. Was auf den ersten Blick wie ein wunderschönes Spa am Meer aussieht, nennen die Menschen aus Varna nur "Die Grube". Die Protagonisten sind Stammbesucher des Beckens: Der Taxifahrer Dimtscho, der mit 61 Jahre an der Grube die Liebe findet. Der pensionierte Musiker Alexander, der seine Zimmer an Touristen vermieten will, Genadi, der sich liebevoll um die Grube kümmert und der seinen Traum von einem Streichelzoo lebt. Und Bobi, der obdachlos ist und nachts an der Grube auf dem Strich geht.

Hochschule: Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Filmkategorie: Dokumentarfilm
Länge: 73 Minuten
Drehformat(e): Digital HD
TV-Erstausstrahlung: 01.09.2020 (RBB)

Stab

Regie Hristiana Raykova
Kamera Johannes Greisle
Schnitt Kai Eiermann
Musik Marcus Sander
Tondesign Laura Matissek
Tonmischung Karl Gerhardt
Protagonist·in Borislav Kostadinov, Bontscho Ivanov, Genadi Radomirov, Alexander Atanasov, Dimtscho Ivanov, Olga Lipatova
Redaktion Rolf Bergmann (Rundfunk Berlin-Brandenburg)
Produzent·in Genia Krassnig

Maryam Zaree
Maryam Zaree, Spielfilmjury First Steps Award 2020, Nominiert FIRST STEPS Award 2019
© Stefan Klüter

Geboren 1983 in Teheran, Iran. Von 2004 bis 2008 Schauspielausbildung an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF. 2010 und 2012 Masterclass Larry Moss. Nach zahlreichen TV- und Theaterrollen ist BORN IN EVIN ihr erster Film als Regisseurin, für den sie 2019 für den FIRST STEPS Award nominiert wurde und der 2020 den Deutschen Filmpreis als Bester Dokumentarfilm gewinnt. 2018 gewann sie den Grimme-Preis für ihre Rolle in 4 BLOCKS. Sie ist zudem als Theaterautorin tätig und gewann für ihr erstes Stück KLUGE GEFÜHLE den Autoren-Preis des Heidelberger Stückemarkts 2017. 2019 erhielt sie eine Einladung für die Writers Residency am Royal Court Theatre in London. 2020 war sie Berlinale-Jurymitglied Jahr für den Amnesty International Filmpreis.

Filmografie

Regie:

2019 BORN IN EVIN (Dokumentarfilm, 96′)

Schauspiel (Auswahl):

2022 AUS MEINER HAUT. Regie: Alex Schaad (Spielfilm)
2020 MAPA. Regie: Jano Ben Chaabane (Serie)
2020 UNDINE. Regie: Christian Petzold (Spielfilm, 90′)
2019 FUTUR DREI. Regie: Faraz Shariat (Spielfilm, 89′)
2019 SYSTEMSPRENGER. Regie: Nora Fingscheidt (Spielfilm, 118′)
2018 TRANSIT. Regie: Christian Petzold (Spielfilm, 101′)
2017 4 BLOCKS. Regie: Marvin Kren (Serie)
2010 SHAHADA. Regie: Burhan Qurbani (Spielfilm, 95′)
2007 VÖGEL OHNE BEINE. Regie: Burhan Qurbani (Spielfilm, 37′)

Stand: 04.08.2020

Jurybegründung zur Nominierung:

„Ebenfalls auf eine große Reise begibt sich die Schauspielerin Maryam Zaree, die in BORN IN EVIN nicht nur ihre persönliche Geschichte, sondern auch die einer niedergeschlagenen iranischen Revolte ans Licht bringt.“

BORN IN EVIN

Die Regisseurin und Schauspielerin Maryam Zaree macht sich auf die Suche nach den gewaltvollen Umständen ihrer Geburt in einem der berüchtigtsten politischen Gefängnisse der Welt. Vor genau 40 Jahren wurden der Schah und die iranische Monarchie gestürzt. Ayatollah Khomeini, der neue religiöse Führer, ließ nach seiner Machtergreifung Zehntausende von politischen Gegnern verhaften und ermorden. Unter den Gefangenen waren auch die Eltern der Filmemacherin, die Jahre im Gefängnis überlebt haben und beide nach Deutschland fliehen konnten.

Hochschule: Frei Einreichung
Filmkategorie: Dokumentarfilm
Länge: 96 Minuten
Drehformat(e): 2K/ 4K
Kinostart: 17.10.2019
Verleih: Syndicado Film Sales

Stab

Regie Maryam Zaree
Buch Maryam Zaree
Kamera Siri Klug
Schnitt Dieter Pichler
Tondesign Michel Klöfkorn
Sounddesign Rudolf Gottsberger
Protagonist·in Maryam Zaree
Redaktion Burkhard Althoff (ZDF- Das Kleine Fernsehspiel), Susanne Spellitz (ORF)
Produzent·in Alex Tondowski
Co-Produzent·in Arash T. Riahi
Produktionsfirma Tondowski Films GbR

Über Nominierung und Auszeichnung in der Kategorie Dokumentarfilm hat die Dokumentarfilmjury, bestehend aus John Gürtler, Petra Gute, Eva Kemme, Enrique Sánchez Lansch und Marcus Winterbauer, entschieden.