Steven Sowah
Steven Sowah, FIRST STEPS Preisträger 2020
@ Fabian Raabe · FIRST STEPS Award 2020

Steven Sowah, 1990 in Hamburg geboren, sammelte bereits als Kind erste Schauspielerfahrungen in Produktionen im Malersaal des Deutschen Schauspielhauses und in dem Musical DER KÖNIG DER LÖWEN. Nach der Schule studierte er zunächst Jura in England und schloss mit einem Master an der University of Oxford ab, bevor er 2015 ein Schauspielstudium an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF begann.

Während seines Studiums spielte er am Hans Otto Theater Potsdam, sowie am Staatsschauspiel Dresden und wirkte in diversen Kurzfilmen mit. In der ZDF-Krimiserie DIE SPEZIALISTEN war er in einer durchgehenden Rolle zu sehen. Ab der Spielzeit 19/20 ist er festes Ensemblemitglied des Schauspielhaus Zürich, wo er bisher mit Christopher Rüping, Wu Tsang und Yana Ross zusammen arbeitete. Für seine Hauptrolle in DRECK wurde er 2020 mit dem Götz-George-Nachwuchspreis ausgezeichnet.

Filmografie

2022 FÜR JOJO. Regie: Barbara Ott (Spielfilm)
2022 5 FINGER SIND ‚NE FAUST. Regie: Laura Fischer (Spielfilm)
2019 DRECK. Regie: Ali Tamim (Spielfilm)
2018 FREUNDE DER WEISHEIT. Regie: Andreas Arnstedt (Kurzspielfilm)
2017-2018 DIE SPEZIALISTEN – IM NAMEN DER OPFER. Regie: diverse (TV-Serie)
2017 LÜGE. Regie: Bodo Fürneisen (Kurzspielfilm)
2017 HEUTE ODER MORGEN. Regie: Thomas Moritz Helm (Spielfilm)
2016 RICHIE UND LOUISA. Regie: Ali Tamim (Kurzspielfilm)
2016 MUTTER DUNKELHEIT. Regie: Maximilian Villwock (Kurzspielfilm)
2016 PANDA III. Regie: Maximilian Villwock (Kurzspielfilm)

Stand: 27.07.2020

Jurybegründung zum FIRST STEPS Award:

„In DRECK verkörpert Steven Sowah den jungen Iraker Sad, der in Abschiebehaft sitzen muss. In den wenigen Stunden, die ihm bleiben, denkt er über sein Leben in unserer Gesellschaft nach. Der Text, eigentlich ein Theatermonolog wurde hier für den Film adaptiert. Eine große Herausforderung, die ein präzises Verständnis für die unterschiedlichen Anforderungen des Theater- und Filmschauspiels voraussetzt. Steven Sowah meistert diese Herausforderung brillant. Er versteht sein Handwerk genau und findet auf erstaunliche Weise zu jedem Moment die körperliche, stimmliche und emotionale Wahrheit seiner Figur. Darüber hinaus spürt man sein Anliegen als Künstler: Und so trifft sein kompromissloses Spiel und seine klare Haltung wie ein Faustschlag die Doppelmoral unserer Gesellschaft direkt ins Mark. Chapeau, Steven Sowah!“

DRECK

Der junge Iraker Sad sitzt in Deutschland in Abschiebehaft. In einem Monolog präsentiert er den Zuschauer·innen einen Zerrspiegel der Ausländerfeindlichkeit – mit ungewöhnlichen Ansätzen und einer gänzlich anderen Perspektive. Vermischt werden seine Schimpftiraden mit kurzen, sentimentalen Erinnerungen an seine Heimat.
Der Film zeigt Macht aus zweierlei Perspektiven: die Macht der sich überlegen fühlenden Menschen sowie der kalten Mechanismen einer Bürokratie.

Hochschule: Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Filmkategorie: Spielfilm (mittellang)
Länge: 29 Minuten
Drehformat(e): Arri Alexa Mini
TV-Erstausstrahlung: 16.11.2019 (3Sat)

Stab

Regie Ali Tamim
Buch Ali Tamim
Kamera Lea Pech
Darsteller·in Steven Sowah (Sad)
Schnitt Gerard Canadas
Musik Robert Steiner
Tondesign Bertold Budig
Szenenbild Judith Prollius
Kostümbild Sian Thorpe
Redaktion Meike Klingenberg (ZDF), Jule Broda (ZDF)
Produzent·in Fridolin Lehmann

Farba Dieng · Julius Nitschkoff
Julius Nitschkoff, Farba Dieng, Nominiert First Steps Award
© Fabian Raabe

Farba Dieng

Farba Dieng wurde 1993 in Lille geboren und ist sowohl in Frankreich als auch in der Nähe von Frankfurt/Main aufgewachsen.

Im Jahr 2018 erhielt der Quereinsteiger die Chance auf die Hauptrolle in Florian Dietrichs Abschlussfilm TOUBAB, der 2020 für den FIRST STEPS Award nominiert wurde. Weitere Rollen spielte er in der Netflix-Serie SKYLINES sowie im Regiedebüt von Moritz Bleibtreu CORTEX und dem Tanzfilm FLY von Katja von Garnier. In der Miniserie BREAKING EVEN von Boris Kunz, die im Herbst auf ZDFneo ausgestrahlt wird, ist er in einer durchgehenden Rolle zu erleben. Farba Dieng wurde für seine herausragende schauspielerische Leistung in der Hauptrolle des Babtou in TOUBAB zusammen mit seinem Schauspielkollegen Julius Nitschkoff für den Götz-George-Nachwuchspreis 2020 nominiert, gewann 2021 zusammen mit Julius Nitschkoff den Bayerischen Filmpreis und 2022 den Deutschen Schauspielpreis. 2022 wurde Farba Dieng ebenfalls für TOUBAB für den Deutschen Filmpreis nominiert.

Filmografie

2021 FLY. Regie: Katja von Garnier (Spielfilm)
2020 CORTEX. Regie: Moritz Bleibtreu (Spielfilm)
2020 BREAKING EVEN. Regie: Boris Kunz (Fernsehserie)
2020 TOUBAB. Regie: Florian Dietrich (Spielfilm)
2020 PASTEWKA. Regie: Markus Sehr (Fernsehserie)
2019 SKYLINES. Regie: Maximilian Erlenwein, Soleen Yusef (Netflix-Serie)

Stand: 27.07.2020

Julius Nitschkoff

Julius Nitschkoff, geboren 1995 in Berlin, steht seit über 12 Jahren vor der Kamera. Er begeisterte in mehr als 60 Produktionen mit seiner großen Bandbreite an spielerischen Facetten in den unterschiedlichsten Rollen. Sein Kinodebüt feiert er 2015 auf der Berlinale mit der Romanverfilmung von ALS WIR TRÄUMTEN (Regie: Andreas Dresen), in der er einen jungen aufstrebenden Boxer in der Nachwendezeit in Leipzig spielt. Nach dem Abitur fokussierte er sich weiter auf die Arbeit beim Film und war neben weiteren Kino- und TV-Produktionen auch in einigen Serien der Streaming-Dienste Amazon Prime und Netflix zu sehen. Neben seiner Berufung vor der Kamera, beschäftigt er sich selbst intensiv mit Fotografie und dem Filmemachen und arbeitet darauf hin, eines Tages eigene Projekte visualisieren zu können. Für seine Rolle in TOUBAB war er mit Farba Dieng 2020 für den Götz-George-Nachwuchspreis nominiert und gewann zusammen mit Farba Dieng 2021 den Bayerischen Filmpreis und 2022 den Deutschen Schauspielpreis.

Filmografie (Auswahl)

2021 BULLDOG. Regie: André Szardenings (Spielfilm)
2021 DAS BOOT. Regie: Hans Steinbichler, Dennis Gansel (TV-Serie)
2020 TOUBAB. Regie: Florian Dietrich (Spielfilm)
2020 TATORT: DER LETZTE SCHREY. Regie: Mira Thiel (Fernsehreihe)
2020 TATORT: KRIEG IM KOPF. Regie: Jobst Christian Oetzmann (Fernsehreihe)
2020 IN BERLIN WÄCHST KEIN ORANGENBAUM. Regie: Kida Khodr Ramadan (Spielfilm)
2019 PREIS DER FREIHEIT. Regie: Michael Krummenacher (TV-Mehrteiler)
2018 DAS SCHÖNSTE PAAR. Regie: Sven Taddicken (Spielfilm)
2018 PARFUM. Regie: Philipp Kadelbach (TV-Serie)
2018 BEAT. Regie: Marco Kreuzpaintner (TV-Serie)
2017 LOMMBOCK. Regie: Christian Zübert (Spielfilm)
2016 MILLIARDENMARSCH. Regie: Adrian Goiginger (Spielfilm)
2015 ALS WIR TRÄUMTEN. Regie: Andreas Dresen (Spielfilm)
2015 TOD EINES MÄDCHENS. Regie: Thomas Berger (TV-Zweiteiler)

Stand: 28.04.2021

Jurybegründung zur Nominierung:

Farba Dieng und Julius Nitschkoff verkörpern in TOUBAB glaubhaft und unterhaltsam zwei Freunde, die alles tun, um die Abschiebung des einen zu verhindern. Dabei beweisen sie nicht nur komödiantisches Talent, sondern auch ein sehr sensibles Gespür für Emotionen und Tiefe.“

TOUBAB

Durch seine Jahre in der Haftanstalt gereift, freut sich Babtou riesig auf den Neuanfang mit seinem Kumpel Dennis: Die Freiheit genießen, die Frauen umarmen, und mit den Behörden nichts mehr zu tun haben! Doch ausgerechnet die spontane Willkommensparty läuft so dermaßen schief, dass Babtou noch am gleichen Abend die Hände wieder in Handschellen hat. Und er mit einer ungeahnt dramatischen Nachricht konfrontiert wird: Aufgrund wiederholter Straffälligkeiten soll er in sein „Heimatland“, den Senegal, ausgewiesen werden.
Um die drohende Abschiebung zu verhindern, sind Babtou und Dennis zu allem bereit….

Hochschule: Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin
Filmkategorie: Spielfilm
Länge: 97 Minuten
Drehformat(e): ARRI
Verleih: Camino Verleih
Kinostart: 28.01.2021

Stab

Regie Florian Dietrich
Buch Florian Dietrich
Kamera Max Preiss
Darsteller·in Farba Dieng (Babtou), Julius Nitschkoff (Dennis), Nina Gummich (Manu), Seyneb Saleh (Yara), Uwe Preuss (Siggi)
Musik Jakob Vetter
Tondesign Niklas Kammertöns
Szenenbild Theresia Anna Ficus
Kostümbild Svenja Gassen
Redaktion Jörg Schneider (ZDF Das Kleine Fernsehspiel), Olaf Grunert (ZDF/arte), Barbara Häbe (arte)
Produzent·in Marcos Kantis, Louise von Johnston (Junior Produzentin)
Produktionsfirma Schiwago Film GmbH

Mikiyas Wolde
Mikiyas Wolde, Nominiert First Steps Award
© Fabian Raabe

Geboren 1994 in Dessie, Äthiopien. Von 2011 bis 2016 studierte er Schauspiel und Musik am Tesfaye Abebe Art Center in Addis Abeba, wo er bis heute arbeitet und lebt. Die Hauptrolle in RUNNING AGAINST THE WIND ist sein Debüt als Schauspieler, für das er 2020 für den Götz-George-Nachwuchspreis nominiert wurde.

Filmografie

2019 RUNNING AGAINST THE WIND (Spielfilm, 112′)

Stand: 27.07.2020

Jurybegründung zur Nominierung:

„Mit Authentizität und großer Spielfreude begegnet uns Mikiyas Wolde in RUNNING AGAINST THE WIND. Glaubwürdig und mitreißend spielt er die innere Zerrissenheit des jungen äthiopischen Fotografen Solomon zwischen Familie, Lebensträumen und der Realität auf der Straße und macht jede Wendung körperlich spürbar.“

RUNNING AGAINST THE WIND

Die 12-jährigen Jungen Solomon und Abdi sind beste Freunde und wachsen in einem äthiopischen Dorf auf. Doch ihre Träume klaffen auseinander: Solomon geht nach Addis Abeba, um Fotograf zu werden. Abdis bleibt im Heimatdorf und trainiert, um in die Fußstapfen von Haile Gebrselassie zu treten. 10 Jahre später qualifiziert er sich als Läufer für die Äthiopische Nationalmannschaft und wird nach Addis Abeba berufen. Solomon gilt seit Jahren als verschollen und Abdi macht sich auf die Suche nach ihm, ungewiss in was für einer gefährlichen und brutalen Welt Solomon mittlerweile lebt.

Hochschule: Hochschule für Fernsehen und Film München
Filmkategorie: Spielfilm
Länge: 112 Minuten
Drehformat(e): Panasonic VariCam LT
Verleih: WIDE – International Sales & Production

Stab

Regie Jan Philipp Weyl
Buch Michael Wogh, Jan Philipp Weyl
Kamera Mateusz Smolka
Darsteller·in Ashenafi Nigusu (Abdi), Mikiyas Wolde (Solomon), Samrawit Desalegn (Genet), Sintayehu Geremew (Joker), Yemariam Melkamu (Fikir), Joseph Reta Belay (Kiflom), Genanew Alemu (Coach), Ferhane Beker (Abi (jung)), Alamudin Abduselam (Solomon (jung))
Schnitt Amanuel Tilahun Tadesse
Musik Kenny Allen, Seleshie Demissie
Tonmischung Biniyam Solomon, Heiko Müller (Supervisor)
Szenenbild Elias Mulualem, Bartholomäus Martin Kleppek, Iraí Amana Martins de Souza
Kostümbild Abnet Alebel
Produzent·in Jan Philipp Weyl, Andreas Seck, Chris Naumann, Samerawit Seid Kekebo
Produktionsfirma AC INDEPENDENT FILM

Über Nominierung und Auszeichnung in der Kategorie „Götz-George-Nachwuchspreis“ hat die Spielfilmjury, bestehend aus Jonas Dornbach, Robert Hofmann, Daniela Knapp, Soleen Yusef und Maryam Zaree, entschieden.