Preisträger:innen 2025
Ladina von Frisching · UNGEDULD DES HERZENS
Spielfilm · 104 Minuten
Jurybegründung:
Mit beeindruckender Natürlichkeit und einer zurückhaltenden Intensität schafft Ladina von Frisching eine eindringliche Figur, die tief berührt. Ihre Darstellung der Edith in UNGEDULD DES HERZENS balanciert gekonnt zwischen Sensibilität und Entschlossenheit und beweist Ladinas einfühlsame Intuition für komplexe Emotionen. Eine außergewöhnliche Nachwuchsschauspielerin, deren Talent und Präsenz bereits jetzt herausragen.
Der Götz George Nachwuchspreis wird gestiftet von der GÖTZ-GEORGE-STIFTUNG und ist dotiert mit 10.000 Euro und geht an Ladina von Frisching für ihre Darstellung in UNGEDULD DES HERZENS.
Reza Rasouli · NIGHT OF PASSAGE
Filmakademie Wien
Kurzfilm · 20 Minuten
Jurybegründung:
In unmittelbarer Dramatik offenbart sich hier eine dicht erzählte Geschichte von Flucht und Hoffnung, die den Atem raubt und das Herz berührt. NIGHT OF PASSAGE zieht uns tief hinein in das Erleben seiner Protagonist:innen und ihr existenzielles Dilemma. Jede Szene trägt die Spannung und den Mut der Figuren und macht die menschlichen Herausforderungen einer Flucht in all ihrer Komplexität spürbar. Ein kraftvolles Werk, das auf eindrucksvolle Weise von innerer Stärke, Angst und Verbundenheit erzählt und beim Publikum lange nachhallt.
Der FIRST STEPS Award in der Kategorie Kurzfilm ist dotiert mit 10.000 Euro und geht an Reza Rasouli für seinen Film NIGHT OF PASSAGE.
Matthias Lintner · MY BOYFRIEND EL FASCISTA
Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin
Dokumentarfilm · 95 Minuten
Jurybegründung:
Mit großer Sensibilität und Entschlossenheit nimmt uns MY BOYFRIEND EL FASCISTA mit auf eine intensive Reise voller Zwischentöne und widersprüchlicher Gefühle. Die nach innen gerichtete Kamera macht eindringlich sichtbar, wie rasch man durch Enttäuschung, Frust und Ideologiekritik ins Radikale kippen und sich in Zeiten gesellschaftlicher Polarisierung sogar zwischen Liebenden ein tiefer politischer Graben auftun kann. Diese Verschiebung eröffnet ein vielschichtiges Spannungsfeld, das der Film mit klarem Blick und emotionaler Nähe erforscht – mal mit Witz und Selbstironie, mal durchdrungen von schonungsloser Ehrlichkeit. Das Ergebnis ist ein herausragender, unterhaltsamer Dokumentarfilm, der Raum für Nuancen, Reibung und unauflösliche Widersprüche lässt.
Der FIRST STEPS Award in der Kategorie Dokumentarfilm ist dotiert mit 15.000 Euro und geht an Matthias Lintner und seinen Film MY BOYFRIEND EL FASCISTA.
Nico Schrenk · SKIN ON SKIN
Filmakademie Baden-Württemberg
Mittellanger Spielfilm · 30 Minuten
Jurybegründung:
Die Kamera in SKIN ON SKIN erzählt von Weichheit und Härte, von Nähe und Distanz und lässt so diese Gegensätze mit großer Konsequenz verschmelzen. Rau und zart, präzise und feinfühlig zugleich. Die gekonnte Lichtsetzung verstärkt den Kontrast dieser ungewöhnlichen Liebesgeschichte in einer brutalen, mörderischen und blutigen Umgebung. Durch präzise gewählte Bildausschnitte und eine fein austarierte Kadrage wird die Kamera zur stillen Erzählerin, die dem Film Tiefe, Rhythmus und eine klare gestalterische Handschrift verleiht.
Der Michael Ballhaus Preis wird gestiftet von ARRI und ist dotiert mit 7.000 Euro und geht an Nico Schrenk für seine Kameraarbeit an SKIN ON SKIN.
Sarah Miro Fischer · SCHWESTERHERZ
Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin
Spielfilm · 96 Minuten
Jurybegründung:
Zwischen Nähe und Zwiespalt entblättert sich eine Geschichte, die leise, doch kraftvoll von Loyalität und Gerechtigkeit erzählt. SCHWESTERHERZ besticht durch seine nuancierte Auseinandersetzung mit komplexen familiären Bindungen und einem moralischen Dilemma, die Mischung aus Spannung und Tiefgang ist dabei stets ausgewogen. Auf unaufgeregte Weise und aus der klaren, konsequenten Perspektive der Hauptfigur heraus, behandelt der Film ein äußerst heikles Thema und die Frage nach Verantwortung eines jeden Einzelnen. Ein eindrucksvolles, kluges Werk mit großer dramaturgischer Kraft.
Der FIRST STEPS Award in der Kategorie Abendfüllender Spielfilm ist dotiert mit 20.000 Euro und geht an Sarah Miro Fischer für ihren Film SCHWESTERHERZ.
David Seul · FAKE NEWS
ifs Internationale Filmschule Köln
Kurzfilm · 4 Minuten
Jurybegründung:
Dieser Film überzeugt durch Timing, Stil und Ideenreichtum. Mit einer Balkonpflanze, die zur tragikomischen Heldin wird, setzt sich FAKE NEWS auf clevere und berührende Weise mit einem hochaktuellen Thema auseinander. In liebevoll gestalteter Animation und mit erzählerischem Biss beweist der Film, dass man in wenigen Minuten alles sagen kann
Für diese besondere Erzählkraft, die uns nicht nur unterhält, sondern auch in ihren Bann zieht, wird der FIRST STEPS Award in der Kategorie Short Steps verliehen. Dotiert mit 5.000 Euro, geht der Preis an David Seul für seinen Film FAKE NEWS.
Leon Döhner · SKIN ON SKIN
Filmakademie Baden-Württemberg
Mittellanger Spielfilm · 30 Minuten
Jurybegründung:
Mit unerschütterlichem Willen und kluger Planung hat der Produzent einen Film realisiert, der unter extremen Bedingungen entstanden ist. Sein Engagement und seine kreativen Entscheidungen sind der Motor hinter einem mitreißenden Werk, das durch seine künstlerische Stärke und intensive Atmosphäre besticht. SKIN ON SKIN steht für Risikobereitschaft, Leidenschaft und den Glauben an die Kraft des Films.
Der No Fear – Bernd Eichinger Award wird gestiftet von Katja und Nina Eichinger und ist dotiert mit 7.000 Euro und geht an Leon Döhner und SKIN ON SKIN.
Stella Marie Markert · DANKE FÜR NICHTS
Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Spielfilm · 105 Minuten
Jurybegründung:
Mit wachem Blick und pointierten Dialogen erzählt DANKE FÜR NICHTS von Freundschaft, inneren Abgründen und der leisen Sehnsucht nach einem Ausweg. Die vier eigensinnigen, dabei liebevollen Hauptfiguren laden das Publikum ein, Teil ihrer ungewöhnlichen Schicksalsgemeinschaft zu werden. Ein Film, der sich traut, komplexe Lebensrealitäten mit einer ordentlichen Prise schwarzem Humor zugänglich zu erzählen und dem Publikum sogar ein Happy End schenkt.
Der Big Audience Award ist dotiert mit 7.000 Euro und geht an Stella Marie Markert für DANKE FÜR NICHTS.
Jessica Lind · DER TAG, AN DEM DER REGEN KAM
Filmakademie Wien
Spielfilm (unverfilmt) · 90 Minuten
Jurybegründung:
Wie ein vielstimmiges Echo entfaltet das Drehbuch Geschichten voller Unausgesprochenem und moralischer Vielschichtigkeit. Mit einer unkonventionellen Erzählstruktur, komplexen Figuren und pointierten, stimmig eingesetzten Dialogen entwickelt das Drehbuch von DER TAG, AN DEM DER REGEN KAM einen starken Sog. Dabei lässt die Autorin Raum für offene Fragen und Ambivalenzen, fordert das Publikum zur eigenen Reflexion heraus und beweist damit ein beeindruckendes Erzählvermögen.
Der FIRST STEPS Award in der Kategorie Drehbuch ist dotiert mit 7.000 Euro und geht an Jessica Lind für ihr Drehbuch DER TAG, AN DEM DER REGEN KAM.
Simon Schneckenburger · SKIN ON SKIN
Filmakademie Baden-Württemberg
Mittellanger Spielfilm · 30 Minuten
Jurybegründung:
In einer Welt voller Härte entfaltet sich eine zarte Geschichte, die von Nähe, Dominanz und Menschlichkeit erzählt. Intensive Emotionalität trifft auf die kompromisslose Darstellung einer rauen Umgebung. SKIN ON SKIN ist durch und durch feinsinnig inszeniert und schafft eine dichte Atmosphäre, in der sich komplexe Themen wie Intimität und Machtstrukturen eindrucksvoll und tief bewegend entfalten. Die Schauspieler sind herausragend, die Kameraarbeit präzise. Ein auf allen Ebenen beeindruckender Film, der aufwühlt und nachwirkt.
Der FIRST STEPS Award in der Kategorie Mittellanger Spielfilm ist dotiert mit 12.000 Euro und geht an Simon Schneckenburger und seinen Film SKIN ON SKIN.