Jacob Hauptmann

Geboren 1986 in Berlin. Von 2010 bis 2015 Studium der Asien-/ Afrikawissenschaften und Philosophie an der Humboldt-Universität. Während des Studiums arbeitete er als Beleuchter, als studentische Hilfskraft in einem Verlag und für ein halbes Jahr als Deutschlehrer in Vietnam. Ab 2015 Studium an der Drehbuchakademie der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB). Für sein Abschlussdrehbuch ZEIT DER MONSTER gewinnt er 2019 den FIRST STEPS Award.

Filmografie

Drehbuch:

2019 DER FIAT. Regie: Sara Summa (Kurzspielfilm, 15′)
2019 ZEIT DER MONSTER (Spiefilm, 100′) – unverfilmt
2018 ABDRIFT. Regie: Gian Suhner (Kurzspielfilm, 19′)
2018 STRAIGHT FAMILY. Regie: divers (Webserie, 5×8′)
2016 DEFENSIBLE CITY. Regie: Jacob Hauptmann (Kurzspielfilm, 12′)

Stand: 03.08.2020

Jurybegründung zum FIRST STEPS Award:

„Die deutsche Kolonie Kamerun, kurz vor Ausbruch des ersten Weltkrieges, ist Schauplatz von Jacob Hauptmanns ZEIT DER MONSTER. Der idealistische Arzt Alexander und die junge calvinistische Krankenschwester Elsa versuchen beide auf ihre Art, das „Richtige“ zu tun. Und doch scheitern sie an ihrem Größenwahn, an ihrer Erziehung, ihrer Angst und letztendlich auch an ihrem eigenen Begehren. Keiner von Beiden schafft es am Ende, sich gegen die fatale kolonialistische Denkweise des Schutztruppentoffiziers Erich durchzusetzen. In einem fieberhaften flimmernden Stil erzählt ZEIT DER MONSTER exemplarisch anhand einer Krankenstation in Afrika vom Abgleiten einer ganzen Nation in den fürchterlichen Alptraum des Krieges.“

ZEIT DER MONSTER

Es ist Sommer 1914, kurz vor dem Beginn des Ersten Weltkrieges. Die streng calvinistisch erzogene Krankenschwester Elsa (19) tritt ihre Stellung auf einer abgelegenen Krankenstation in der deutschen Kolonie Kamerun an. Während der leitende Arzt Alexander (37) mit Elsas Hilfe rigoros seine Forschungen für ein Medikament gegen die Schlafkrankheit vorantreibt, kämpft seine Frau Lydia (28) gegen die eigene Zwecklosigkeit. Als Elsa mehrere Tiere der Station vergiftet auffindet, beginnt der Kommandeur der nächstgelegenen Polizeitruppe die Vorfälle mit brutalen Methoden zu untersuchen. Der Einbruch der Gewalt lässt das ohnehin schon fragile Gefüge der Krankenstation auseinanderbrechen und treibt ungestillte Begehren an die Oberfläche, die das geordnete Weltbild von Elsa ins Chaos stürzen.

Hochschule: Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin
Filmkategorie: Spielfilmdrehbuch
Länge: 100 Minuten

Malina Nwabuonwor
Malina Nwabuonwor, nominiert First Steps Award 2019

Geboren 1994 in Linz, Österreich. Development Executive und Dramaturgin bei Witcraft Filmproduktion, Koordinatorin und Mentorin des Drehbuchentwicklungsprogramms Diverse Geschichten sowie Produktionsassistentin bei FreibeuterFilm. Bis 2019 Bachelor-Studium Drehbuch und Dramaturgie an der Filmakademie Wien und an der CCC in Mexiko Stadt. 2019 Stipendium des Bundeskanzleramts für Filmkunst, sowie das Drehbuchstipendium der Literar Mechana Verwertungsgesellschaft. Abschluss mit ihrem Drehbuch TOBIAS, das 2019 für den FIRST STEPS Award nominiert wurde.Seit 2019 Master-Studium Drehbuch an der Filmakademie Wien.

Filmografie

Drehbuch:

2022 Sam – Ein Sachse. Regie: Sarah Blaßkiewitz, Soleen Yusef (Disney+-Serie) – Autorin im Writer’s Room

2019 TOBIAS (Spielfilm, 93′) – unverfilmt

Stand: 25.05.2022

Jurybegründung zur Nominierung:

„Wie schnell ein unsicherer 16-Jähriger in die rechtsextreme Szene des ländlichen Österreichs rutschen kann, verfolgt Malina Nwabuonwor einfühlsam in ihrem Dialektbuch TOBIAS.“

Tobias

Was will eine Autorin mit Migrationshintergrund mit einem rechtsradikalen Protagonisten in einem Coming-of-Age Drama? Ihn ernst nehmen, um ihn zu verstehen. Nicht politisch, sondern menschlich! Tobias taumelt an der an der Schwelle zum Erwachsenwerden, ohne Halt zu finden. Wenig hoffnungsvoll in die Zukunft blickend und verwirrt vom wachsenden Verlangen nach körperlicher Nähe, wird er – “Spastl”- bei seinen Mitschülern kaum ernst genommen. Die Angst vor der Abnabelung von der alleinerziehenden Mutter äußert er durch Abweisung. Schließlich stellt der charismatische Manuel ihm eine neue, selbstsichere “Identität” in Aussicht. Tobias‘ Ziel: Die Aufnahme bei Manuels rechtsradikaler Gemeinschaft. Während Tobias aber immer mehr Opfer dafür bringt, tun sich Abgründe statt Lösungen auf. Hilflos, wie ein Ertrinkender, schlägt Tobias um sich und wird unberechenbar. Als ihm die Luft zum Atmen wegbleibt, ist da die Mutter, die nicht bereit ist, ihren Sohn aufzugeben – egal was es kostet?

Hochschule: Filmakademie Wien
Filmkategorie: Spielfilmdrehbuch
Länge: 93 Minuten

Andrej Sorin
Andrej Sorin, nominiert First Steps Award 2019

Geboren 1990 in Kasachstan. Ausbildung als Texter an der Texterschmiede Hamburg. Seit 2013 Drehbuchstudium an der Filmakademie Baden-Württemberg Ludwigsburg. 2015 Stipendium für ein Austausch-Projekt an der renommierten Pariser Filmhochschule La Femis. BLAULICHT BRUDIS ist sein Abschlussdrehbuch und wurde 2019 für den FIRST STEPS Award nominiert.

Filmografie

Drehbuch:

2019 BLAULICHT BRUDIS (Spielfilm, 120′) – unverfilmt
2018 ZUM GOLDENEN LAMA. Regie: Tarek Roehlinger (Serie, 25’)
2016 UN ÉTAT D’URGENCE. Regie: Tarek Roehlinger (Kurzspielfilm, 20’)
2015 CORNERSTORYS. Regie: Tarek Roehlinger (Kurzspielfilm, 25’)
2014 DEAD GIRLS DON’T LOVE. Regie: Philipp Westerwald (Kurzspielfilm 13’)
2014 ZWISCHEN UNS UND DENEN DA DRAUßEN. Regie: Philipp Westerwald (Kurzspielfilm 10’)

Stand: 14.08.2019

Jurybegründung zur Nominierung:

„Pointiert und mit spritzigen Dialogen erzählt Andrej Sorin seine Buddykomödie BLAULICHT BRUDIS, in der ein Kleinkrimineller und ein rassistischer Polizist gezwungenermaßen zusammenarbeiten müssen.“

BLAULICHT BRUDIS

Als ein Kleinkrimineller mit Migrationshintergrund beim Diebstahl erwischt wird, spuckt er einem Polizeibeamten ins Gesicht. Der Jugendrichter entscheidet sich für eine außergewöhnliche Strafe und verurteilt ihn zu Sozialstunden, die er bei der Polizei absolvieren muss. Dort trifft er auf einen alten, rassistischen Polizisten. Eine Geschichte über Rassismus, Deutschland und eine außergewöhnliche Freundschaft.

Hochschule: Filmakademie Baden-Württemberg Ludwigsburg
Filmkategorie: Spielfilmdrehbuch
Länge: 120 Minuten

Über Nominierung und Auszeichnung in der Kategorie Drehbuch hat die Drehbuchjury, bestehend aus Laura Lackmann, Heide Schwochow und Oliver Ziegenbalg, entschieden.