Constanze Klaue
Constanze Klaue, FIRST STEPS Preisträgerin
© Fabian Raabe

Geboren 1985 in Ost-Berlin. Studium Germanistik und Jazzgesang. Anschließend Mitarbeit in einer Kölner Werbefilmproduktionsfirma. Seit 2014 Regiestudium an der Kölner Kunsthochschule für Medien. 2015 gewann der Film HENRY von Philipp Fussenegger den FIRST STEPS Award, bei dem sie als Co-Autorin und Musikdramaturgin beteiligt war. 2015 wurde ihr autobiografischer Essay UNSERE HEIMAT von der Deutschen Gesellschaft und dem Bundesministerium des Innern ausgezeichnet und publiziert. Stipendiatin der Akademie für Kindermedien sowie Boje-Baumhaus-Medienpreis für ihr Romanprojekt MOTZ & MOPS. Das Buch erscheint 2020 im DTV-Verlag unter dem Titel AUSGERECHNET MOPS!. Für ihren Abschlussfilm LYCHEN 92 wurde sie 2020 mit dem Max-Ophüls-Preis ausgezeichnet und gewinnt im selben Jahr den FIRST STEPS Award in der Kategorie mittellanger Spielfilm.

Filmografie

Regie:

2020 SÜß UND GEMEIN, AMNESTY INTERNATIONAL (Werbespot, 1′)
2020 LYCHEN 92 (Spielfilm, 30′)
2018 ALFRED’S KURGARTEN (Dokumentarfilm, 45′)
2017 NEUE NACHBARN – ARSCH HUH, ZÄNG USSENANDER (Social Spot, 1’35“)
2016 PROST NRW! (Dokumentarfilm, 45′)
2015 SANDKASTENLIEBE (Social Spot, 2′)
2015 DAS SCHNEECHAOS IM MÜNSTERLAND (Dokumentarfilm, 45′)

Drehbuch:

2015 HENRY. zus. m. Philipp Fussenegger. Regie: Philipp Fussenegger (Spielfilm, 50′)

Stand: 27.07.2020

Jurybegründung zum FIRST STEPS Award:

„Mit LYCHEN 92 gelingt Constanze Klaue ein feinfühliger und authentischer Blick auf die Vergangenheit. Aus der Perspektive des 12-jährigen Moritz erzählt sie im Mikrokosmos des Zeltplatzes berührend und komisch von den großen und kleinen Konflikten der Nachwendezeit. Dabei gelingt es ihr das gesellschaftlich Große in das persönliche Kleine zu übertragen. Die liebevoll gezeichneten Figuren, die bis ins letzte Detail stimmende Ausstattung und die gekonnte Inszenierung von komischen und herzzerreißenden Momenten machen diesen Film zu einem meisterhaften Seherlebnis.“

LYCHEN 92

Ost-Deutschland 1992. Die Schmidkes gehören zu den klassischen Wendeverlierer·innen: Keine Arbeit und kein Geld für teure Flugreisen nach Mallorca. Daher verbringt der 12-jährige Mo den Urlaub gezwungenermaßen wie eh und je auf dem Dauerzeltplatz in Brandenburg. Die Orientierungslosigkeit durch das neue System und besonders die brutalen Schwimmstunden des Vaters haben deutlich ihre Spuren hinterlassen. Erst als der dicke Enrico fast ertrinkt, beginnt Mo, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, um nicht länger Spielball seiner Umwelt zu sein. Der Film ist eine Adaption der Kurzgeschichte „Elmer“ von Andreas Steinhöfel.

Hochschule: Kunsthochschule für Medien Köln
Filmkategorie: Spielfilm (mittellang)
Länge: 30 Minuten
Drehformat(e): RED

Stab

Regie Constanze Klaue
Buch Constanze Klaue
Kamera Florian Brückner
Darsteller·in Christian Näthe, Béla Westhaus, Milena Dreißig
Schnitt Martin Wunschick
Tondesign Roman Pogorzelski
Szenenbild Michael Schindlmeier
Produzent·in Constanze Klaue, Annika Ahrens, Florian Brückner

Ali Tamim
Ali Tamim, Nominiert First Steps Award
© Fabian Raabe

Geboren 1988 als Kind arabischer Einwanderer in Berlin-Neukölln. Jurastudium an der Freien Universität Berlin. Seit 2015 Regie-Studium an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF. Für seinen Abschlussfilm DRECK wurde er 2020 für den FIRST STEPS Award nominiert.

Filmografie

Regie:

2020 DRECK (Spielfilm, 29′)
2018 PTOK (Kurzspielfilm, 25′)
2017 MEIN VATER & ICH (Dokumentarfilm, 20′)

Stand: 27.07.2020

Jurybegründung zur Nominierung:

„In DRECK inszeniert Ali Tamim einen 20-jährigen Iraker in Abschiebehaft, dessen eindringliches Bild von der Welt und seiner Perspektive durch einen fesselnden Monolog einen nicht die Augen abwenden lassen.“

DRECK

Der junge Iraker Sad sitzt in Deutschland in Abschiebehaft. In einem Monolog präsentiert er den Zuschauer·innen einen Zerrspiegel der Ausländerfeindlichkeit – mit ungewöhnlichen Ansätzen und einer gänzlich anderen Perspektive. Vermischt werden seine Schimpftiraden mit kurzen, sentimentalen Erinnerungen an seine Heimat.
Der Film zeigt Macht aus zweierlei Perspektiven: die Macht der sich überlegen fühlenden Menschen sowie der kalten Mechanismen einer Bürokratie.

Hochschule: Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Filmkategorie: Spielfilm (mittellang)
Länge: 29 Minuten
Drehformat(e): Arri Alexa Mini
TV-Erstausstrahlung: 16.11.2019 (3Sat)

Stab

Regie Ali Tamim
Buch Ali Tamim
Kamera Lea Pech
Darsteller·in Steven Sowah (Sad)
Schnitt Gerard Canadas
Musik Robert Steiner
Tondesign Bertold Budig
Szenenbild Judith Prollius
Kostümbild Sian Thorpe
Redaktion Meike Klingenberg (ZDF), Jule Broda (ZDF)
Produzent·in Fridolin Lehmann

Marcela Vanegas
Marcela Vanega, Nominiert First Steps Award
© Fabian Raabe

Film- und Fernsehstudium an der Universidad Nacional de Colombia in Bogotá sowie von 2005 bis 2010 Masterstudiengang Visual and Media Anthropology an der Freien Universität Berlin. Es folgte ein Postgraduiertenstudium an der Kunsthochschule für Medien Köln mit dem Schwerpunkt Film und Drehbuch. Für ihren Abschlussfilm ZU DEN VIER WINDEN / A LOS CUATRO VIENTOS wurde sie 2020 für den FIRST STEPS Award nominiert.

Filmografie

Regie:

2020 ZU DEN VIER WINDEN / A LOS CUATRO VIENTOS (Spielfilm, 44′)
2018 BREATHE (Dokumentarfilm, 30′)
2018 MOMO (Dokumentarfilm, 12′)
2018 BLUE KAMIKAZE (Kurzspielfilm, 12′)
2017 NACH HAUSE FLIEGEN (Kurzspielfilm, 8′)
2015 TIME (Kurzspielfilm, 2′)

Stand: 30.07.2020

Jurybegründung zur Nominierung:

„Hochdramatisch und tragisch ist die von Marcela Vanegas inszenierte Suche der jungen Frau Maria nach ihrem Mann José. Nach einem Militärputsch ist Hoffnung kaum zu wagen und doch lässt sie ihr Kind zurück und macht sich auf den Weg. Auf ihren ehrgeizigen Spuren entführt uns ZU DEN VIER WINDEN / A LOS CUATRO VIENTOS in eine Welt der Angst, Sehnsucht und Liebe.“

ZU DEN VIER WINDEN / A LOS CUATRO VIENTOS

Maria, eine junge Frau, verlässt ihr abgelegenes Bergdorf und begibt sich auf die Suche nach ihrem Mann José. Gegen den Widerstand ihrer Mutter lässt sie dafür ihren kleinen Sohn zurück. Nach einem Militärputsch war José plötzlich verschwunden. Nach einem Jahr des Wartens ist Maria fest entschlossen, ihn zu finden.

Hochschule: Kunsthochschule für Medien Köln
Filmkategorie: Spielfilm (mittellang)
Länge: 44 Minuten
Drehformat(e): 4:3 (gedreht in 16:9, Nachbearbeitung zu 4:3)

Stab

Regie Marcela Vanegas
Buch Marcela Vanegas
Kamera Nikola Pejcic
Darsteller·in Constanza Javiera Ruiz Campusano (Maria (Hauptrolle))
Schnitt Marcela Vanegas, Luis Martinez
Musik Weicheng Xia, Bertha Elena Artero
Tondesign Boris Maximov
Kostümbild Anastasia Malkhazova
Produzent·in Marcela Vanegas

Über Nominierung und Auszeichnung in der Kategorie mittellanger Spielfilm hat die Spielfilmjury, bestehend aus Jonas Dornbach, Robert Hofmann, Daniela Knapp, Soleen Yusef und Maryam Zaree, entschieden.