Moritz Adlon
© Daniel Seiffert

Moritz Adlon arbeitet seit dem Abschluss seines Erststudiums Soziale Arbeit im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe. Er drehte diverse Kurzfilme und Musikvideos sowie die sechsteilige Miniserie MILIZ!, die auf diversen Festivals gezeigt wurden. Seit 2014 studiert Moritz an der HFF München Regie. DER RÜCKWEG ist sein Abschlussfilm, der 2023 für den FIRST STEPS Award nominiert ist.

Filmografie

Regie:

2023 DER RÜCKWEG (Kurzspielfilm, 23′)
2020 MILIZ!. Co-Regie: Wouter Wirth (Miniserie, 6x 12′)
2017 FLAUTE (Kurzspielfilm, 17′)
2015 BÜRGERMEISTER (Kurzspielfilm, 15′)
2015 WAS WIR TUN, WENN WIR ALLEINE SIND (Experimentalfilm, 7′)

Stand: 22.08.2023

Jurybegründung zum FIRST STEPS Award:

Ein Kammerspiel ohne Wände. Die Grenze ist die Unendlichkeit dahinter. Wenn sich diese Grenzen auflösen, wird der moralische Horizont sichtbar. An diesem Horizont, das unsichtbare Grauen. Ganz nah vor der Kamera, zwei Gefangene des Schicksals in einer ausweglosen Situation. Wenn sich jeder selbst am nächsten ist, nagt der Hunger an den moralischen Werten eines jeden. Die Inszenierung schafft es, diese unsichtbaren Grenzen aufzulösen und absolute Verzweiflung fast unerträglich überzeugend darzustellen. Mit dem klugen Einsatz von reduzierten Effekten, herausragenden Schauspielerinnen, einer unter die Haut gehenden Bildsprache und der erzählerischen Konzentration auf das Wesentliche, schafft es dieser Kurzfilm einen beklemmend präzisen Blick in die Tiefe der menschlichen Seele zu geben.

DER RÜCKWEG

Ein Strand außerhalb von Leningrad im Winter 1941: Zwei Frauen, Mutter und Tochter, machen sich mit einer Handvoll Fleisch auf den Rückweg in die Stadt. Das Fleisch könnte ihrer beider Rettungen vor dem Verhungern sein – hätte die Tochter es nicht bereits verschlungen. Während eines langen Fußmarsches zurück in die Stadt wird das Verhältnis der Frauen auf eine harte Probe gestellt.

Ausbildungsstätte: Hochschule für Fernsehen und Film München
Produktion: HADIFILM in Zusammenarbeit mit Hochschule für Fernsehen und Film München in Koproduktion mit Bayerischer Rundfunk und in Zusammenarbeit mit arte
Filmkategorie: Kurzspielfilm
Länge: 23 Minuten
Drehformat: ARRI Amira

Stab

Produktion Christoph Behr, Alexander Mayer, Alina Rhotert (Producerin)
Regie Moritz Adlon
Drehbuch Daniel Thomé
Kamera Felix Pflieger
Schnitt Elizaveta Snagovskaia
Szenenbild Jana Boenisch
Kostümbild Luisa Rauschert, Lena Müller
Maskenbild Sabeth Kelwing Jimenez
VFX/Animation Korbinian Weber
Tongestaltung Nils Gradlowsky (O-Ton; Dialog- Schnitt; Sound Design), Johanna Roth (Foley Artist), Andrew Mottl
Musik Giovanni Berg
Redaktion Natalie von Lambsdorff (BR), Monika Lobkowicz (BR/arte)
Darsteller:innen Svetlana Belesova (Tochter Lena), Natalia Bobyleva (Mutter Vera), Viktor Bashmakov (Soldat Wanja), Natascha Bondar (Tante Nadeschda)

Murad Abu Eisheh
Nominierter Murad Abu Eiseh. Junge, männlich gelesene, weiße Person mit kurzen, braunen, lockigen Harren und Bart. Er trägt ein dunkelblaues Jeanshemd.
© Daniel Seiffert

Geboren 1991 in Amman, Jordanien. Bis 2014 Bachelor-Studium Design und Visuelle Kommunikation mit Schwerpunkt Film an der Deutsch-Jordanischen Universität in Amman, Jordanien. Während des Studiums absolvierte er ein Auslandsjahr an der Technischen Hochschule in Würzburg. Nach dem Bachelor-Abschluss in Jordanien entstehen mehrere Kurzfilme. 2016 Umzug nach Deutschland und Beginn des Studiums szenische Regie an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. 2021 gewann sein Film TALA’VISION beim Filmfestival Max Ophüls Preis den Preis der Jury sowie den Publikumspreis, weiterhin den Michael-Ballhaus-Preis bei den FIRST STEPS Awards und den Golden Yusr des Red Sea Film Festivals. Als besonderer Höhepunkt gewann der Film im selben Jahr den Student Academy Award in Gold. Im darauffolgenden Jahr war TALA‘VISION auf der offiziellen Shortlist für die 94. Academy Awards. Durch seine Filme möchte Murad Abu Eisheh auf gesellschaftspolitische Ungerechtigkeiten aufmerksam machen und gesellschaftliche Strukturen im östlichen Mittelmeerraum kritisch hinterfragen. So auch mit seinem Diplomfilm A CALLING . FROM THE DESERT . TO THE SEA, der 2023 für den FIRST STEPS Award nominiert ist.

Filmografie

Regie:

2023 A CALLING . FROM THE DESERT . TO THE SEA (Kurzspielfilm, 17′)
2021 TALA’VISION (Kurzspielfilm, 28′)
2018 SPIRIT OF THE BALL (Dokumentarfilm, 93′)
2018 TAHARIRI (Kurzspielfilm, 18′)
2016 TRENNUNG (Kurzspielfilm, 4′)
2014 WHERE IS AL RABEE (Kurzspielfilm, 15′)

Stand: 22.08.2023

Jurybegründung zur Nominierung:

Was bedeutet es, in einer Welt mit stark definierten Geschlechterrollen erwachsen zu werden? Murad Abu Eisheh findet auf diese Frage eine überraschende Antwort und lässt ein Monster auf seine Protagonistin los. Es ist die ständige Gefahr, die die junge Yasmin in A CALLING . FROM THE DESERT . TO THE SEA bei ihrer Reise durch die Wüste zum rettenden Meer begleitet und uns Zuschauer:innen den Atem raubt. Große Bilder und eine mitreißende Inszenierung sprechen hier für eine große künstlerische Handschrift.

A CALLING . FROM THE DESERT . TO THE SEA

Aus Angst, dass ihre jüngere Schwester Yasmin genauso verheiratet wird wie sie selbst, lockt Ahlam sie mit einer Geschichte über ein mythisches Meer jenseits der Berge, um mit ihr wegzulaufen. Yasmins kindliche Neugier siegt über die Warnungen des Vaters vor dem Ungeheuer, dass in der trostlosen Wüste jenseits ihres Hauses wohnt. Auf der Suche nach diesem mystischen Meer, fliehen die Schwestern weit weg von ihrem Zuhause, dem abgeschiedenen Leben mit ihrem Vater und ihrem vorbestimmten Schicksal. Die junge Yasmin wird auf dieser Reise gezwungen, sich ihren inneren Dämonen zu stellen und die Welt, in der sie lebt, aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten.

Ausbildungsstätte: Filmakademie Baden-Württemberg
Produktion: Filmakademie Baden-Württemberg und Shaghab Films in Ko-Produktion mit SWR, Jordan Pioneers
Filmkategorie: Kurzspielfilm
Länge: 17 Minuten
Drehformate: ARRI Alexa Mini LF – 4,5K Open Gate

Stab

Produktion Malin Krüger, Jude Kawwa, Rand Beiruty
Regie Murad Abu Eisheh
Drehbuch Murad Abu Eisheh
Kamera Philip Henze
Schnitt Quirin Grimm
Szenenbild Rand Abdelnour
Kostümbild Farah Karouta
Maskenbild Zena Mosleh
VFX/Animation Mario Bertsch
Tongestaltung Johann Meis
Musik Nils Wrasse
Redaktion Joachim Lang (SWR), Katharina Kontny (SWR)
Darsteller:innen Yasmine Nawarj (Yasmin), Raean Al Masri (Ahlam), Hassan Mutlag Al Maraiyeh (Vater)

Bernhard Wenger
Nominierter Bernhard Wenger. Junge, männlich gelesene, weiße Person mit hellbraunen, kurzen Haaren und Bart. Er trägt ein dunkelblaues Hemd mit weißen Streifen.
© Daniel Seiffert

Geboren 1992 in Salzburg. Regiestudium an der Filmakademie Wien. Der Kurzfilm ENTSCHULDIGUNG, ICH SUCHE DEN TISCHTENNISRAUM UND MEINE FREUNDIN gewann 2018 den Max Ophüls Preis, 2019 den Österreichischen Filmpreis und die beiden Diagonale Preise für den Besten Kurzfilm, sowie den der Jugendjury. Bernhards Filme liefen auf renommierten Filmfestivals wie Locarno, Sarajevo, Palm Springs, Hamburg, etc. und gewannen international über 100 Preise. Seine Filme wurden auf ARTE, MDR und SWR ausgestrahlt und zweimal als Vimeo Staff Pick ausgewählt. Einer seiner Kurzfilme ging 2018 mit über 12 Mio. Aufrufen auf Facebook viral. Mit dem Buch seines Kinofilmdebüts war Bernhard Teil der 40. Cinéfondation Residence des Filmfestivals Cannes 2020. Er ist zudem Almuni der Talentförderprogramme Locarno Filmmakers Academy 2022, Berlinale Talents 2022, Zürich Film Festival Academy 2020 und Talent Village des Les Arcs Film Festivals 2018. 2023 schließt er sein Regiestudium an der Filmakademie Wien mit AUFNAHMEN EINER WETTERKAMERA ab und wird für den FIRST STEPS Award nominiert.

Filmografie

Regie:

2023 AUFNAHMEN EINER WETTERKAMERA (Kurzspielfilm, 18′)
2019 GUY PROPOSES TO HIS GIRLFRIEND ON A MOUNTAIN (Kurzspielfilm, 13′)
2018 ENTSCHULDIGUNG, ICH SUCHE DEN TISCHTENNISRAUM UND MEINE FREUNDIN (Kurzspielfilm, 23′)
2015 GLEICHGEWICHT (Kurzdokumentarfilm, 5′)
2014 AUSSTIEG RECHTS (Kurzspielfilm, 6′)

Stand: 22.08.2023

Jurybegründung zur Nominierung:

AUFNAHMEN EINER WETTERKAMERA wirft einen schonungslosen Blick auf ein vermeintliches Winter-Urlaubs-Paradies. Hier fängt eine Wetterkamera die Absurditäten des zwischenmenschlichen Beisammenseins kommentarlos, aber in konstanter Bewegung ein. Regisseur Bernhard Wenger schafft es, trotz oder gerade wegen des stark limitierten Bildausschnittes, humoristische Begegnungen einzufangen, bei denen einem schnell das Lachen im Halse stecken bleibt und man sich fragt, welche Abgründe den Sicherheitskameras dieser Welt geboten werden.

AUFNAHMEN EINER WETTERKAMERA

Ein Skigebiet und traumhafte Bergpanoramen. Während die Bildgrenzen der schwenkenden Wetterkamera stetig hin und her wandern, werden im Vordergrund beiläufig zwischenmenschliche Grenzen überschritten. Ein skurriler Film über allzu bekannte Begegnungen und das Tragische im harmlos Erscheinenden.

Ausbildungsstätte: Filmakademie Wien
Produktion: Filmakademie Wien, Clara König
Filmkategorie: Kurzspielfilm
Länge: 18 Minuten
Drehformate: Digital 4K

Stab

Produktion Clara König, Flora Mair, Kristin Schnöll
Regie Bernhard Wenger
Drehbuch Alexandra Brodski, Bernhard Wenger
Kamera Albin Wildner
Schnitt Rupert Höller
Szenenbild Laura Diessl
Kostümbild Veronika Harb
Tongestaltung Ken Rischard (O-Ton), Ines Vorreiter (Sound Design), Lenja Gathmann (Mischung)
Darsteller:innen Marlene Hauser, Tobias Resch, Olivia Lonsdale, Sebastian Wendelin, Marie Luise Stockinger, Daniel Adolfsson, Franz Weichenberger, Markus Hamele, Judith Schrijver, Felix Kreutzer, Benedikt Haager, Julia Koch, Clemens Berndorff, Lukas Aschenreiter, Grischka Boss, Herbert Forthuber, Katharina Holoubek, Florian Bayer

Über die Nominierungen in der Kategorie Kurzfilm hat die Spielfilmjury, bestehend aus Roshanak Behesht Nedjad, Yoshi Heimrath, Lorna Ishema, Philipp Kreuzer und Hüseyin Tabak entschieden.