Mittellanger Spielfilm
Geboren 1979 in Wien, studierte Ertl Publizistik, sowie Film- und Medienwissenschaften in Wien und Berlin. Neben dem Studium folgten zahlreiche Jobs an Filmsets und in verschiedenen Bereichen der Filmproduktion. Ertl war Mitgründer und Geschäftsführer der stadtbekannten Café-Videothek Oz Cinethek in Wien, die auf Arthouse und Klassiker spezialisiert war und u.a. zahlreiche Kulturinstitutionen mit Recherche-Material versorgte (2007 – 2014). Nebenbei arbeitete er als Lektor und freier Autor von Filmtexten und Rezensionen. Ab 2010 arbeitete Ertl für den österreichischen Filmverleih Filmladen, zuletzt als Leiter der Presseabteilung. Als Presseagent war und ist er in enger Zusammenarbeit mit Verleih und Filmproduktionen verantwortlich für die Medienpräsenz der Kinostarts von zahlreichen nationalen und internationalen Kinofilmen. Für sein erstes Drehbuch DURST wurde er 2019 mit dem Dramatikerstipendium der Stadt Wien ausgezeichnet. DER RISS ist sein Regiedebüt, das in Zusammenarbeit mit der Filmakademie Wien produziert wurde und 2023 gleich doppelt für den FIRST STEPS Award nominiert ist; in den Kategorien Mittellanger Spielfilm sowie Big Audience Award.
Filmografie
Regie:
2022 DER RISS (Mittellanger Spielfilm, 53′)
Stand: 22.08.2023
Jurybegründung zum FIRST STEPS Award:
Der mittellange Film ist Segen und Fluch zugleich für Filmemacher:innen. Er ist zu kurz, um in die Kinos zu kommen und zu lang, um auf den hunderten Kurzfilmfestivals weltweit zu laufen. Doch diesem Film sieht man an, dass die Länge nicht relevant ist. Er will eine Geschichte erzählen. Eine Geschichte, die sich traut. Eine Geschichte, welche die Grenzen zwischen den Genres so leicht wie möglich bricht und doch wieder aufbaut. Es wird eine Geschichte erzählt, in dem das Publikum versinkt und man mit der Protagonistin Tiefen und vor allem Höhepunkt erlebt. Das unglaublich fein durchdachte Szenenbild und die meisterhaft geführte Kamera tun noch ihresgleichen, um diesen Film zu einem Erlebnis auf der Leinwand zu machen.
DER RISS
Frau Pospisil weigert sich trotz ihrer 80 Jahre, ins Altersheim zu gehen. Doch eines Tages entdeckt sie einen Riss in der Wand ihrer Altbauwohnung, von dem sich rasch etwas Unheimliches auszubreiten scheint. Aber nicht einmal davon will sie sich beeindrucken lassen. Also sagt sie dem Riss den Kampf an – und wenn es das Letzte ist, was sie tun muss …
Ausbildungsstätte: Freie Einreichung & Filmakademie Wien
Produktion: Filmakademie Wien
Filmkategorie: Mittellanger Spielfilm
Länge: 53 Minuten
Drehformate: digital, 2:1
Stab
Produktion Marija Burtscher
Regie Paul Ertl
Drehbuch Paul Ertl
Kamera Lukas Schöffel
Schnitt Paul Eckhart
Szenenbild Fabian Liszt
Kostümbild Alexandra Elsbacher
Maskenbild Emese Torma
VFX/Animation Nicola Nardone
Tongestaltung Lisa Puchner
Musik Bernd Jungmair
Darsteller:innen Berta Kammer (Frau Pospisil), Philipp Hochmair (Patrick Pospisil), Eva Maria Marold, (Frau Neubauer), Markus Schleinzer (Anwalt), Max Ortner (Baumarktmitarbeiter), Johannes Deckenbach (Baumarktmitarbeiter)
Geboren 1990 und aufgewachsen auf Ibiza, Spanien. Nach einem erfolgreichen Abschluss als Übersetzer und Dolmetscher an der Universität von Granada (Spanien) ist er nach Deutschland ausgewandert. Von 2019 bis 2023 studierte er Regie an der Internationale Filmschule Köln. Seine Kurzfilme wurden auf Festivals mehrmals nominiert und ausgezeichnet. Sein Abschlussfilm DER MÄRTYRER / EL MÁRTIR, drehte er 2022 in Granada und ist 2023 für den FIRST STEPS Award nominiert.
Filmografie
Regie:
2023 DER MÄRTYRER / EL MÁRTIR (Spielfilm, 34′)
2022 PHANTASMAGORIA (Kurzspielfilm, 15′)
2021 WIR SIND DIE MONSTER (Kurzspielfilm, 14′)
2021 UNTER DEN LEBENDEN (Kurzspielfilm, 11′)
Stand: 22.08.2023
Jurybegründung zur Nominierung:
Ein junger Mann findet die Erfüllung seiner sexuellen Bedürfnisse in den Abbildern Jesus Christus‘ und dessen Martyriums – einem körperlichen Schmerz, der immer stärker gespürt werden will. In fesselnden Bildern fängt Alejandro Mathé eine obsessive Identitätssuche in der Einsamkeit eines andalusischen Dorfes ein. Dabei gelingt es EL MÁRTIR einen Vortex aus Fetisch und Begierde zu erschaffen, die nicht nur seinen enigmatischen Protagonisten immer mehr an seine Grenzen treibt.
DER MÄRTYRER / EL MÁRTIR
In der Sommerhitze eines kleinen andalusischen Dorfes erkundet ein junger Mann seine Sexualität anhand der halbnackten Figur von Jesus Christus. Elías fühlt sich nicht nur von den Abbildungen von Jesus und den Märtyrern erregt, er möchte so aussehen wie sie. Wegen dieses Bestrebens und um Gott näher zu kommen, beginnt er, eine masochistische Neigung zu entwickeln, die sich im Laufe der Zeit exponentiell steigert.
Ausbildungsstätte: ifs Internationale Filmschule Köln
Produktion: ifs Internationale Filmschule Köln
Filmkategorie: Mittellanger Spielfilm
Länge: 34 Minuten
Drehformate: ARRI Alexa Mini
Stab
Produktion Anna Weber
Regie Alejandro Mathé
Drehbuch Alejandro Mathé, Jose Alberto, Arias Pereira
Kamera Zoe Dumas
Schnitt Leo Muheim
Szenenbild Luca Wirtz
Kostümbild Mar Moreno
Tongestaltung Leo Muheim (Sound Design)
Darsteller:innen Rafa Sambruno (Elías), Junior Mbengani (Habib), Ana Ruiz (Yoli)
In ihren Arbeiten hinterfragt und dekonstruiert die deutsch-argentinische Regisseurin Sophia Mocorrea die Strukturen, in denen junge Menschen innerhalb und zwischen den Kulturen sozialisiert werden. Ihr preisgekrönter Kurzfilm MATADORAS wurde auf zahlreichen Festivals gezeigt. Ihr Abschlussfilm DIE BRAUTENTFÜHRUNG / EL SECUESTRO DE LA NOVIA gewann auf dem Sundance Filmfestival 2023 den Preis für den Besten Internationalen Kurzfilm und erhielt eine Lobende Erwähnung auf der 73. Berlinale in der Sektion Perspektive Deutsches Kino. Derzeit entwickelt sie ihren ersten Spielfilm MARRIAGE BY ABDUCTION, der mit dem Les Arcs Talent Village Award ausgezeichnet, zum Toronto Filmfestival 2022 eingeladen wurde und im Rahmen des Torino Script Labs 2023 entwickelt wird. DIE BRAUTENTFÜHRUNG / EL SECUESTRO DE LA NOVIA ist 2023 für den FIRST STEPS Award nominiert.
Filmografie
Regie:
2023 VACA MUERTA (Spielfilm) – In Entwicklung
2022 MARRIAGE BY ABDUCTION (Spielfilm) – in Entwicklung
2023 DIE BRAUTENTFÜHRUNG / EL SECUESTRO DE LA NOVIA (Spielfilm, 30′)
2020 MATADORAS (Kurzspielfilm, 26′)
2018 NICHTS LOS IN NEW YORK (Dokumentarfilm, 17′)
2017 DAS HUNDEBEGRÄBNIS (Dokumentarfilm, 6′)
Stand: 22.08.2023
Jurybegründung zur Nominierung:
Ein glückliches Paar bereitet die Hochzeit vor. Mit dem Eintreffen der Familie werden zunehmend unterschiedliche Vorstellungen und Rollenbilder des Liebespaares und eher traditionsbehafteter Familien sichtbar. In komischen Situationen und Dialogen legt Regisseurin Sophia Mocorrea dabei die Missverständnisse und Gräben zwischen den Generationen frei, die mit der DIE BRAUTENTFÜHRUNG – EL SECUESTRO DE LA NOVIA ihren Höhepunkt erreichen. Am Ende bleibt die Frage: Hat Liebe Grenzen?
DIE BRAUTENTFÜHRUNG / EL SECUESTRO DE LA NOVIA
Luisa aus Buenos Aires und Fred aus Brandenburg haben in ihrer Beziehung ihr eigenes Universum geschaffen. Bei ihrer Hochzeit werden die Liebenden zunehmend mit ihren sozialen Rollen und interkulturellen Vorurteilen konfrontiert. Im Strudel der Nacht verlieren sie ihre Souveränität und einander aus den Augen. Die Tradition des Brautstehlens, ein immer noch fester Bestandteil vieler Hochzeiten im deutschsprachigen Raum, bedroht endgültig die Gleichberechtigung des Paares. Im klaustrophobischen Rollenspiel der Ehe hat ihre Liebe keinen Platz.
Ausbildungsstätte: Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Produktion: Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF, rbb
Filmkategorie: Mittellanger Spielfilm
Länge: 30 Minuten
Drehformate: 1:1.185, ARRI Alexa, 2K
Stab
Produktion Sarah Valerie Radu
Regie Sophia Mocorrea
Drehbuch Sophia Mocorrea
Kamera Jacob Sauermilch
Schnitt Jannik Eckenstaler, Sofia Angelina Machado
Szenenbild Mandy Peterat
Kostümbild Amelie Sabbagh, Viktoria Posavec
Maskenbild Jill Dahm, Svenja Gentz, Marlen Siegwart
Tongestaltung Bertold Budig (Mischung), Thorsten Hoppe (Sound Design), Jonas Albani (O-Ton)
Musik Luca de Michieli, Linus Rogsch
Redaktion Verena Veihl (rbb)
Darsteller:innen Rai Todoroff (Luisa), David Bruning (Fred), Tatiana Saphir (Tati), Michaela Winterstein (Hilde), Anne Kulbatzki (Anni), Patricia Pilgrim (Beatriz), Andreas Rogsch (Micha), Daniel Wendler (Jorge), Niels Bormann (Polizist Anton), Jeannette Urzendowsky
Über die Nominierungen in der Kategorie Mittellanger Spielfilm hat die Spielfilmjury, bestehend aus Roshanak Behesht Nedjad, Yoshi Heimrath, Lorna Ishema, Philipp Kreuzer und Hüseyin Tabak entschieden.