Caroline Spreitzenbart
© Daniel Seiffert

Caroline Spreitzenbart, geboren 1991, begann 2014 ihr Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film München. Sie hat sich an diversen Filmproduktionen (u.a. 2017 bei FACK JU GÖHTE 3) beteiligt. Seit sie als Stipendiatin des DAAD die Klasse von Luciana Kaplan im Filminstitut CCC besucht hat, arbeitet sie laufend an Produktionen in Mexiko-Stadt mit. Zuletzt hat sie mit LIFE IS NOT A COMPETITION, BUT I’M WINNING den ARRI Production Award gewonnen und ist 2023 für den Michael-Ballhaus-Preis nominiert.

Filmografie

Kamera:

2023 LIFE IS NOT A COMPETITION, BUT I’M WINNING. Regie: Julia Fuhr Mann (Hybrider Dokumentarfilm, 79′)
2018 ARS MORIENDI ODER DIE KUNST DES LEBENS. Regie: Kristina Schranz (Dokumentarfilm, 30′)
2017 SPIELFELD. Regie: Kristina Schranz (Dokumentarfilm, 26′)

Stand: 22.08.2023

Jurybegründung zum FIRST STEPS Award:

Selbstbewusst und provokant. Klassisch und progressiv. Farbig und schwarz-weiß.
Visuell eindrucksvoll wird eine urkonventionelle Ästhetik neu interpretiert und mit spannenden Ideen zu einem Look verwoben, den man in seiner Kraft, Individualität, Stärke und Mut selten gesehen hat. Eine stilsichere Handschrift, die die abgebildeten Menschen zu Ikonen macht und gleichzeitig in ihre Herzen blicken lässt. Dokumentarische Bilder kombiniert mit Archivmaterial und inszenierten Momenten durchschütteln stereotypische Gendervorstellungen und präsentieren uns ein frisches und neues Sehgefühl in pastelligen Farben.

LIFE IS NOT A COMPETITION, BUT I’M WINNING

Kaum ein Bereich der Gesellschaft ist noch so strikt nach Geschlechtern getrennt wie die Welt des Sports. Das hat nicht nur Auswirkungen auf die Athlet*innen, sondern prägt auch maßgeblich das Geschlechterbild von Millionen Sportfans. In LIFE IS NOT A COMPETITION, BUT I’M WINNING begleiten wir Amanda Reiter, eine trans Marathonläuferin aus der bayerischen Provinz sowie Annet Negesa, eine 800-Meter-Läuferin aus Uganda. Beide sind mit den beengenden Geschlechtervorstellungen der Sportwelt konfrontiert und versuchen auf ihre jeweils eigene Weise, sich daraus zu befreien. Die dokumentarische Ebene des Films wird mit fiktiven Momenten verwoben. Darin bildet eine Gruppe ehemaliger Athlet*innen ein queer-feministisches Kollektiv, das eine utopische Gegenwelt jenseits starrer Geschlechterbilder entwirft. Eine knallbunte Utopie in Cinemascope.

Ausbildungsstätte: Hochschule für Fernsehen und Film München
Produktion: Schuldenberg Films, Hochschule für Fernsehen und Film München, 3sat
Filmkategorie: Dokumentarfilm
Länge: 79 Minuten
Drehformate: ARRI Alexa Mini; 2k

Stab

Produktion Melissa Byrne, Fabian Altenried, Sophie Ahrens
Regie Julia Fuhr Mann
Drehbuch Julia Fuhr Mann
Kamera Caroline Spreitzenbart
Schnitt Melanie Jilg, Merit Giesen
VFX/Animation Fabian Peitzsch, Isabelle Kramer
Tongestaltung Cornelia Böhm (Sound Design, Geräuschemacherin)
Redaktion Katya Mader (3sat)
Protagonist:innen Annet Negesa, Amanda Reiter, Caitlin Fisher, Daniel Marin Medina, Chun Mei Tan, Eva Maria Jost, Jakob Levi Stahlberg, Oumou Aidara, Greta Graf

Zoe Dumas
Nominierte Zoe Dumas. Junge, weiblich gelesene, schwarze Person mit kurzen, lockigen, schwarzen Haaren. Sie trägt goldene Ketten und ein schwarz-rot gemustertes Oberteil.
© Daniel Seiffert

Geboren 1998 in Titisee-Neustadt, aufgewachsen auf Trinidad und Tobago in der Karibik. Leidenschaft für Film im besonderen Dokumentarfilm und Indie-Filme entwickelt und nach Köln gezogen, um sie weiterzuführen. Arbeitet als Video-Editorin, Ton- und Kamera-Assistentin. Bei der Produktion der Dokumentation “Aus Liebe zum Mustang” Erfahrungen aus nächster Nähe gesammelt. An mehreren nationalen und internationalen Projekten mitgewirkt, unter anderem Werbung, Serien und Dokumentarfilme. Seit 2019 Studium Kamera an der ifs Internationale Filmschule Köln. 2023 schließt sie ihr Studium mit DER MÄRTYRER / EL MÁRTIR ab und wird für den Michael-Ballhaus-Preis nominiert.

Filmografie

Kamera:

2023 DER MÄRTYRER / EL MÁRTIR. Regie: Alejandro Mathé (Spielfilm, 34‘)
2022 TANKTOP. Regie: Pauline Schläger (Kurzspielfilm, 10‘) – in Postproduktion
2021 QUERFELDEIN. Regie: Jan Hendrick Lübers (Kurzspielfilm, 16‘)
2020 IHR EWIG WEH UND ACH. Regie: Manuel Liebscher (Kurzspielfilm, 11‘)

Stand: 22.08.2023

Jurybegründung zur Nominierung:

Zoe Dumas‘ Kameraarbeit für EL MÁRTIR zeugt nicht nur von einer außergewöhnlichen Reife und einem besonderen Blick, sondern auch von einem selbstbewussten und respektvollen Umgang mit den Darsteller:innen und der Geschichte des Films. Nie spielt sich die Kamera in den Vordergrund, zeigt immer nur genau so viel, wie das Publikum ertragen kann, um der Dramaturgie und den starken Emotionen der Hauptfigur zu folgen. Zoe Dumas‘ Arbeit überzeugt nicht nur handwerklich, sondern auch emotional und lässt uns gespannt auf ihre weiteren Schritte blicken.

DER MÄRTYRER / EL MÁRTIR

In der Sommerhitze eines kleinen andalusischen Dorfes erkundet ein junger Mann seine Sexualität anhand der halbnackten Figur von Jesus Christus. Elías fühlt sich nicht nur von den Abbildungen von Jesus und den Märtyrern erregt, er möchte so aussehen wie sie. Wegen dieses Bestrebens und um Gott näher zu kommen, beginnt er, eine masochistische Neigung zu entwickeln, die sich im Laufe der Zeit exponentiell steigert.

Ausbildungsstätte: ifs Internationale Filmschule Köln
Produktion: ifs Internationale Filmschule Köln
Filmkategorie: Mittellanger Spielfilm
Länge: 34 Minuten
Drehformate: ARRI Alexa Mini

Stab

Produktion Anna Weber
Regie Alejandro Mathé
Drehbuch Alejandro Mathé, Jose Alberto, Arias Pereira
Kamera Zoe Dumas
Schnitt Leo Muheim
Szenenbild Luca Wirtz
Kostümbild Mar Moreno
Tongestaltung Leo Muheim (Sound Design)
Darsteller:innen Rafa Sambruno (Elías), Junior Mbengani (Habib), Ana Ruiz (Yoli)

Angelika Spangel
Nominierte Angelika Spangel. Junge, weiblich gelesene, weiße Person mit blonden Haaren. Sie trägt einen Dutt und hat ein schwarzes Oberteil an.
© Daniel Seiffert

Geboren am 21. Juli 1987. Sie diplomierte 2012 im Fach Bildungswissenschaft an der Universität Wien und studierte danach Bildtechnik und Kamera an der Filmakademie Wien in der Klasse von Wolfgang Thaler, dem sie auf zahlreichen Filmsets assistierte (auszugsweise: BÖSE SPIELE [Regie: Ulrich Seidl], DIE WUNDERÜBUNG [Regie: Michael Kreihsl], 4 FRAUEN UND EIN TODESFALL [Regie: Wolfgang Murnberger]. Zuletzt war sie als 2. Kamera bei UNORTHODOX [Netflix Miniserie, 4 Folgen, Regie: Maria Schrader, Kamera: Wolfgang Thaler] sowie bei TRANSATLANTIC [Netflix Serie, 7 Folgen, Regie: Kamera: Wofgang Thaler, Sebastian Thaler] tätig. Sie realisierte im Rahmen der Ausbildung mehrere fiktionale Kurzfilme, sowie den auf internationalen Festivals prämierten Dokumentarfilm SAND UND BLUT und den zuletzt am Filmfestival Kitzbühel ausgezeichneten Dokumentarfilm ANOTHER LIFE. Ihr Kamerastudium an der Filmakademie Wien schließt sie mit SCHLAFWANDLER ab und ist mit dem Film 2023 für den Michael-Ballhaus-Preis nominiert.

Filmografie

Kamera:

2023 SCHLAFWANDLER. Regie: Matthias Krepp (Mittellanger Spielfilm, 57‘)
2023 BEFORE I DIE. Regie: Juri Rechinsky (Dokumentarfilm) – in Postproduktion
2019 ANOTHER LIFE. Regie: Jan Prazak (Dokumentarfilm, 72‘)
2018 GRIMMELSTEIN. Regie: Bruno Kratochvil (Kurzspielfilm, 25‘)
2017 SCHNEEMANN. Regie: Leni Gruber (Kurzspielfilm, 24‘)
2016 BAUMSTÄMME IM SCHNEE. Regie: Jan Prazak (Kurzspielfilm, 20‘)
2014 DER LETZTE ABEND. Regie: Jan Prazak (Kurzspielfilm, 8‘)

Regie:

2023 EIN UNFALL (Kurzspielfilm) – in Vorbereitung
2023 KIFEK SURIYYA (Dokumentarfilm) – in Vorbereitung
2017 SAND UND BLUT. Co-Regie: Matthias Krepp (Dokumentarfilm, 90‘)

Stand: 22.08.2023

Jurybegründung zur Nominierung:

In SCHLAFWANDLER erleben wir schon in der ersten Szene ein raffiniertes und ausgeklügeltes Kamerakonzept, das uns durch die gesamte Geschichte trägt. Was bei vielen anderen Filmen als Korsett empfunden werden würde, dient hier der Gestaltung und Erzählung der Geschichte in einem Maß, das präziser Vorbereitung und extremer Vorstellungskraft bedarf. Angelika Spangel schafft mit ihrer Arbeit den außergewöhnlichen Spagat zwischen technischer Kunstfertigkeit und emotionaler Einbindung des Publikums – hinein in eine Silvesternacht, die nicht nur bei den Figuren in Erinnerung bleiben dürfte.

SCHLAFWANDLER

Schlafwandler erzählt drei Geschichten vor dem Hintergrund einer Silvesternacht: Lola und Paul, die sich ziellos durch die Stadt treiben lassen und wildfremde Menschen provozieren. Simon und Marie, die den Abend mit Simons Professor und dessen Frau verbringen und dabei einen bedrohlichen Einblick in ihre eigene mögliche Zukunft erhalten. Und die Lehrerin Karin, die die Nacht mit ihrem Schüler Fuad verbringt. Ein kleines Panorama einer Gesellschaft vor einer Zeitenwende. Ein Film über die Angst vor der inneren Stagnation, während die Geschichte nach Jahrzehnten der Ordnung wieder volle Fahrt aufgenommen hat. Die Konflikte des Jahres 2020 zeichnen sich am Horizont ab, sind aber noch zu abstrakt, um als ernste Bedrohung wahrgenommen zu werden. Irgendwo, weit weg in der Wiener Innenstadt, feiern tausende Menschen ein ausgelassenes Fest, aber unsere Figuren sehen keinen Grund, mitzufeiern.

Ausbildungsstätte: Filmakademie Wien
Produktion: Dominic Kubisch, Filmakademie Wien
Filmkategorie: Mittellanger Spielfilm
Länge: 57 Minuten
Drehformate: Canon C500, 2K, 1:2.39

Stab

Produktion Dominic Kubisch
Regie Matthias Krepp
Drehbuch Matthias Krepp
Kamera Angelika Spangel
Schnitt Dominic Kubisch
Szenenbild Laura Malmberg, Nicola Oberholzer, Vasilisa Grebenshchikova
Kostümbild Veronika Harb
Maskenbild Birgit Brezina, Franziska Fröhlich, Emese Tomas
VFX/Animation Robin Leeb, Matthias Boca, Bernd Koch
Tongestaltung Victoria Grohs (Set-Ton, Tonschnitt, Sounddesign), Alexander Koller (Mischtonmeister)
Redaktion Susanne Spellitz (ORF)
Darsteller:innen Maya Unger (Lola), Laurin Saied (Paul), Petra Morzé (Karin), Johnny Mhanna (Fuad), Anna Rot (Marie), Martin Vischer (Simon), Felix Römer (Klaus), Wiktorija Malektorowytsch (Lydia), Nick Pasveer (Alex), Mahmoud Moneka (David), Ingo Geiger (Hugpeople), Igor Karbus (Josef), Christiane Burghofer (Frau in der Bar), Christian Pamer (Mann in der Bar), Leonie Krachler (Barkeeperin), Laura Enzenhofer (Hugpeople), Adem Karaduman (Herr Kaplan), Achmad Hammouda (Familienvater)

Über Nominierung und Auszeichnung in der Kategorie „Michael-Ballhaus-Preis“ haben die Bildgestalter:innen Yoshi Heimrath und Julia Jalnasow als Vertreter:innen der Spiel– und Dokumentarfilmjury entschieden.