Valentin Stejskal
© Jana Legler · FIRST STEPS Award 2022

Valentin Stejskal, geboren 1994 in Wien, aufgewachsen in der Steiermark. Absolvierte 2014 die Ortweinschule für Film & Medien in Graz. Arbeitet für Film- und Musikfestivals und ist als freischaffender Filmemacher tätig. Seit 2019 lebt er zeitweise in Athen, wo sein Film 5PM SEASIDE entstand, mit dem er 2022 den FIRST STEPS Award gewinnt.

Filmografie

Regie:

2022 5PM SEASIDE (Mittellanger Spielfilm, 27′)
2020 GOLDENE HEIMAT (Kurzspielfilm)
2019 INTERFERENCE (Kurzspielfilm)
2018 ENDE EDEN (Kurzspielfilm)

Stand: 15.08.2022

Jurybegründung zum FIRST STEPS Award:

Die raue See Griechenlands, zwei kernige, wortkarge Männer und die sinnliche Tragik einer Nahtoderfahrung: Nach vielen Jahren sehen sich die ehemaligen Militärkameraden Nikos und Christos an einem ‚Unort‘ wieder, der wenig romantisch, aber der richtige Ort für die besondere Begegnung ist. 5PM SEASIDE ist eine Geschichte, die uns zunächst auf wunderbare Weise vollkommen über die Beziehung der beiden im Unklaren lässt. Die Zeit rauscht am Geschehen vorbei wie die Wellen im Meer. Und erst in der Retrospektive versteht sich ihre subtil gespielte, aber maximal durchdringende Nähe. Valentin Stejskal schafft es, die richtigen Momente auszuklammern und uns mit seiner sanften, zurückgenommenen Erzählweise gänzlich in die Gefühlswelt seiner Figuren eintauchen zu lassen. Seine Inszenierung vermittelt die unendliche Schwierigkeit, Gefühle füreinander zu zeigen, und blättert nach und nach das konventionelle Bild von Männlichkeit auf. Eine entschiedene, persönliche Handschrift, die uns vor allem tragisch poetische Bilder schenkt.

5PM SEASIDE

An seinem 40. Geburtstag findet sich Nikos, ein einsamer Lastwagenfahrer, an einem abgelegenen Strand im Norden Griechenlands wieder. Er wartet auf seinen ehemaligen Militärkameraden Christos, den er seit vielen Jahren nicht mehr gesehen hat.

Ausbildungsstätte: Freie Einreichung
Produktion: Alisa Frischholz; Ioanna Petinaraki; Valentin Stejskal; Samir Ljuma
Filmkategorie: Mittellanger Spielfilm
Länge: 27 Minuten
Drehformat: Canon C300M2;4K

Stab

Produzent:innen Alisa Frischholz; Ioanna Petinaraki; Valentin Stejskal; Samir Ljuma
Regie Valentin Stejskal
Drehbuch Valentin Stejskal, Glykeria Patramani
Kamera Samir Ljuma
Schnitt Martin Ivanov
Szenenbild Dimitra Sourlantzi
Kostümbild Flora Hogrefe
Maskenbild Vasiliki Kita
Tongestaltung Stelios Koupetoris (O-Ton), Fabio Schurischuster (Sound Design, Mischung)
Darsteller:innen Antonis Tsiotsiopoulos (Nikos), Kimonas Kouris (Christos), Eleni Tzortzi (Nikos‘ Mutter)

Alison Kuhn
© Jana Legler · FIRST STEPS Award 2022

Geboren 1995 in Saarbrücken. Bis 2015 Schauspielstudium an der fas Köln. 2017 gewann sie den Bundespreis für junge Lyrik für „Friedhelm’s Truck Stop“. Seit 2018 Regiestudium an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF. 2020 Stipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Für ihren Film THE CASE YOU gewann sie den Deutschen Dokumentarfilmpreis für Kunst und Kultur. FLUFFY TALES war 2021 für den Deutschen Kurzfilmpreis nominiert. Mit ihrem Bachelor-Abschlussfilm SCHWARMTIERE wird sie 2022 für den FIRST STEPS Award sowie Kamerafrau Antonia Pepita Giesler für den Michael-Ballhaus-Preis nominiert.

Filmografie

Regie:

2022 DRUCK (TV-Serie, 3×20′)
2022 SCHWARMTIERE (Mittellanger Spielfilm, 30′)
2021 FLUFFY TALES (Kurzspielfilm, 15′)
2020 THE CASE YOU (Dokumentarfilm, 80′)
2020 NOW IS THE TIME (Werbefilm, 1′)
2019 SAISON DU CYGNE (Dokumentarfilm, 15′)

Stand: 15.08.2022

Jurybegründung zur Nominierung:

SCHWARMTIERE liefert eine starke, filmische Adaption von Rilkes Literaturvorlage „Die Turnstunde“, die uns beim Schauen zermürbt: Mit dem Schauplatz eines Schulinternats findet Alison Kuhn eine kritische Übersetzung von autoritären Strukturen und Machtgefällen. Entsprechend ihrer Analogie eines Bienenstocks steht auch ihre Protagonistin Karla, die sich der bestehenden Gruppendynamik widersetzt, einem bitterbösen Ende gegenüber.

SCHWARMTIERE

Karla ist neu im Traditionsinternat „Sankt Severin“. Weil sie gleich am ersten Tag im Gefecht die Nase des beliebten Mitschülers Pombert bricht, ist nicht nur ihr sozialer Abstieg vorprogrammiert – sie wird auch dazu verdonnert, sich um den schulischen Bienenstock zu kümmern. Obwohl die Aufgabe zunächst eine Strafarbeit ist, beginnt sich Karla immer mehr mit den fragilen Bienen zu identifizieren, die dem Tod ins Auge blicken müssen, sobald sie stechen. Eine moderne Adaption von Rainer Maria Rilkes Novelle „Die Turnstunde“ – eine Geschichte über gesellschaftliche Machtstrukturen und deren frühe Entstehung.

Ausbildungsstätte: Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Produktion: Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Filmkategorie: Mittellanger Spielfilm
Länge: 30 Minuten
Drehformate: Arri Alexa Mini, HD

Stab

Produzent:in Laura Zeuch, Angelina Hermann
Regie Alison Kuhn
Drehbuch Alison Kuhn
Kamera Antonia Pepita Giesler
Schnitt Lena Köhler
Szenenbild Lucia Jo Eifler
Kostümbild Anna-Maria Dworaczyk
Maskenbild Mya Schäfer
Tongestaltung Justus Wirth (O-Ton, Sound Supervisor, Mischung), Larissa Kischk (Sound Design
Musik Marcus Sander
Redaktion Jule Broda (ZDF / 3sat), Meike Klingenberg (ZDF / 3sat), Elisabeth Rupp (ZDF / 3sat)
Darsteller:innen Gwentsche Kollewijn (Karla), Karly Kadyrov (Jerome), Linda Rohrer (Paulina), Jan Fassbender (Pombert)

Viktor Schimpf
© Jana Legler · FIRST STEPS Award 2022

Viktor Schimpf wurde 1987 in Kasachstan (UdSSR) geboren und ist in Deutschland und Österreich aufgewachsen. Er studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien und beendete 2022 sein Studium der Film-Regie an der Hochschule für Fernsehen und Film München. Seit 2015 ist er als freischaffender Produzent, Regisseur und Autor tätig und Mitgründer des Filmkollektivs PRONOIA, sowie Teil des KAPITEL ZWEI KOLLEKTIF. Mit seinem Abschlussfilm MACHINES OF LOVING GRACE wird er 2022 für den FIRST STEPS Award sowie seine Hauptdarstellerin Nancy Mensah-Offei für den Götz-George-Nachwuchspreis nominiert.

Filmografie

Regie & Produktion:

2022 MACHINES OF LOVING GRACE (Mittellanger Spielfilm, 25′)
2017 KREATURA (Hybridfilm, 60′)

Regie:

2015 UTOPIE DER UNTERSCHIEDE. Co-Regie: Annika Sehn (Dokumentarfilm, 24′)

Produktion:

2021 FUNGI MONSTER. Regie: Nadja Issler, Trang Vo (Dokumentarfilm, 20′)

Schnitt:

2022 MACHINES OF LOVING GRACE. Regie: Viktor Schimpf (Spielfilm, 25′)
2018 NOW I AM DEAD. Regie: Isabel Bredenbröker, Philipp Bergmann (Dokumentarfilm, 20′)
2015 DONZELLE. Regie: Marina Hufnagel (Dokumentarfilm, 20′)

Stand: 15.08.2022

Jurybegründung zur Nominierung:

In MACHINES OF LOVING GRACE entwickelt Wissenschaftlerin Frances eine Künstliche Intelligenz, deren Stärke im Empfinden und Philosophieren liegt. In diesem sehr sinnlichen Science-Fiction-Film zeigt uns Viktor Schimpf, wie sich Gesellschaft in Symbiose mit der Natur gestalten ließe. Und auch seine Inszenierung lässt Mensch und Maschine organisch miteinander verweben – eine authentische Choreografie zwischen Kamera und Schauspiel.

MACHINES OF LOVING GRACE

Eine Programmiererin entwickelt eine Künstliche Intelligenz Software, die alles lernen kann. Über Gespräche erwacht die Stimme zum Leben und lernt zu Singen und philosophische Gespräche zu führen. Als ein internationales Software-Unternehmen die intelligente Stimme kaufen will, offenbart es ihr wahres Gesicht: Es möchte nichts weniger als mit allen Menschen der Welt eine soziale Utopie erschaffen.

Ausbildungsstätte: Hochschule für Fernsehen und Film München
Produktion: Viktor Schimpf Filmproduktion, Hochschule für Fernsehen und Film München
Filmkategorie: Mittellanger Spielfilm
Länge: 25 Minuten
Drehformat: Arri Alexa, 1:2,39

Stab

Produzent:in Viktor Schimpf
Regie Viktor Schimpf
Drehbuch Viktor Schimpf
Kamera Dino Osmanovic
Schnitt Viktor Schimpf
Szenenbild Lisa Kohler, Maike Brunner, Sarah Hömske
Kostümbild Fabia Röhrig, Annika Mechelhoff
Maskenbild Jule Wolf, Fabia Röhrig
VFX/Animation Lukas Väth
Tongestaltung Andrew Mottl (Sound Design), Cornelia Böhm (O-Ton), Neary Wach (O-Ton)
Musik Ludovico Failla
Darsteller:innen Nancy Mensah-Offei (Frances), Trang Vo (Ai), Dela Dabulamanzi (Dela), Kumar Muniandy (Dion), Bounou Wanissou (Young Man), Mats Reinhardt (Dr. Lehmann), Musa Gülhan (San), Agnes Decker (Alessandra)

Über die Nominierungen in der Kategorie mittellanger Spielfilm hat die Spielfilmjury, bestehend aus Jonas Dornbach, Yoshi Heimrath, Robert Hofmann, Randa Chahoud und Lorna Ishema entschieden.