Pasindu Goldmann
© Jana Legler · FIRST STEPS Award 2022

Geboren 1995 in Colombo, Sri Lanka. 2014 Abitur. Von 2015 bis 2016 Editing-Studium an der Hochschule Macromedia. 2016 Auslandsemester in Los Angeles. Von 2017 bis 2021 Bachelorstudiengang Film / Kamera an der ifs. Für seinen Abschlussfilm THE KIDS TURNED OUT FINE wird er 2022 mit dem Michael-Ballhaus-Preis ausgezeichnet.

Filmografie

Kamera:

2022 THE KIDS TURNED OUT FINE. Regie: Thilo Vogt (Spielfilm, 73′)
2021 VATERLIEBE. Regie: Alexander Conrads (Spielfilm, 29′)
2020 SKINNY FINSTA – DER TAPEKÖNIG. Regie: Kiefer Tauchmann (Dokumentarfilm, 8′)
2019 ZAPPENDUSTER (Kurzspielfilm, 4′)
2019 IL BUSTO DELLA CORTE. Regie: Antonia Uhl (Experimentalfilm, 8′)
2019 AUSSTERBEN. Regie: Thilo Vogt (Kurzspielfilm, 14′)
2019 DAS LICHT DAS NIEMAND SIEHT (Spielfilm, 39′)
2018 SEGELBOOT. Regie: Antonia Uhl (Kurzspielfilm, 12′)
2018 VESPER. Regie: Thilo Vogt (Kurzspielfilm, 7′)
2017 JONESTOWN (Kurzspielfilm, 8′)

Stand: 15.08.2022

Jurybegründung zum FIRST STEPS Award:

Allzu oft konstituiert unser Fremdbild auf die jüngeren Generationen eine Wertung, ohne dass wir jemals richtig hingesehen haben. THE KIDS TURNED OUT FINE nimmt uns an die Hand und gewährt uns einen authentischen Einblick in die Selbstwahrnehmung der Generation Y. Locker und lässig wie die Figuren selbst führt uns die Kamera von Pasindu Goldmann durch ein Lebensgefühl, das von Lebendigkeit und Vitalität zeugt, ohne dabei in eine heroisierende Beschönigung abzudriften. Mit Bravour meistert er die Herausforderung, seine eigene Generation visuell zu porträtieren und ihr gleichzeitig einen originellen Look zu verleihen. Und das ohne in bekannte Klischees abzurutschen oder einfach nur oberflächlich zu wirken. Mit einer zelebrierenden Nostalgie für filmische Klassiker im Gepäck schafft es seine Bildgestaltung eine ganz eigene Sprache zu finden, die das komplexe Thema des übergreifenden Generationskonflikts virtuos dynamisch einfängt. Und statt sich im großen Ensemble des Films zu verlieren, findet er für die individuellen Geschichten der Figuren immer wieder eine passende Interpretation. Mit erfrischenden neuen Ideen und radikalen Entscheidungen schafft seine Bildsprache, eine einzigartige und jetzt schon kultige Stimmung in den rasanten Fluss des Geschehens zu verweben.

THE KIDS TURNED OUT FINE

THE KIDS TURNED OUT FINE folgt Figuren der Generation Y, die dem Wunsch nach radikaler Selbstverwirklichung hinterherjagen. Die lose miteinander verbundenen Episoden erzählen von erfolglosen Rappern, angehenden Models, vermeintlichen Klimaaktivist:innen, Influencer:innen, Verschwörungstheoretiker:innen sowie von einem mysteriösen Knallen auf den Straßen von Köln.

Ausbildungsstätte: ifs internationale filmschule köln
Produktion: internationale filmschule köln gmbh
Filmkategorie: Spielfilm
Länge: 73 Minuten
Drehformat: 4K

Stab

Produzent:in Florian von Leitner
Regie Thilo Vogt
Drehbuch Thilo Vogt
Kamera Pasindu Goldmann
Schnitt Marius Schaaf
Szenenbild Jessica Kaczmarek
Kostümbild Eugenia Giesbrecht
Maskenbild Dean Liesfeld
VFX/Animation Simon Li, Julien Hecker
Tongestaltung Marius Schaaf (Sound Design)
Musik Jonas Becker
Darsteller:innen Malik Blumenthal (Wilson), Lisa-Marie Koroll (Chloé), Leon Blaschke (Marlon), Nick Romeo Reinmann (Leo), Alban Mondschein (Jimi), Akeem van Flodrop (Mert), Samy Abdel Fattah (Devin), Hicham Lahsoussi (Arian), Markus Römer (Sven), Uwe Rohde (Klaus), Uwe Schmieder (Frank), Joachim Overberg Carlo), Florian Wünsche (Joe), Frank Montenbruck (Fahrradfahrer), Eskindir Tesfay (Polizist)

Christoph Philipp Gehl
© Jana Legler · FIRST STEPS Award 2022

Seit dem ersten Moment, in dem Christoph eine Kamera in der Hand hielt, war er von ihrem narrativen Potenzial fasziniert und machte seine Leidenschaft schnell zum Beruf. Nach seiner Ausbildung zum Mediengestalter in Bild und Ton begann er als Kameramann für das SWR Fernsehen und wirkte bei vielseitigen Produktionen mit. Gleichzeitig begann er, seine kreative Energie auf szenische, dokumentarische und experimentelle Filmproduktionen zu konzentrieren. Seine künstlerischen Fähigkeiten verfeinerte er während seines Studiums Bachelor of Arts in Film and Sound an der Fachhochschule Dortmund und einem Master of fine Arts in Cinematography an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF. Derzeit arbeitet Christoph als freiberuflicher Kameramann für fiktionale sowie dokumentarische Filmprojekte. Für seinen Abschlussfilm MENSCH HORST wird er 2022 für den Michael-Ballhaus-Preis nominiert.

Filmografie

Kamera & Regie:

2021 MENSCH HORST. Co-Regie: Mo Rhozyel (Dokumentarfilm, 44′)
2013 GOSSIP GUYS. Co-Regie: Alexander Bressel (Kurzspielfilm, 6′)

Kamera:

2022 DIE WUT. Regie: Matias Boettner (Kurzspielfilm, 21′)
2019 SCHWESTERKINDER. Regie: Julia C. Kaiser (Kurzspielfilm, 23′)
2018 WENIGER EINS. Regie: Torsten Löhn (Kurzspielfilm, 10′)
2018 EIN ANDERER. Regie: Julia Schubeius (Spielfilm, 84′)
2017 WEG VON HIER. Regie: Jan Thierhoff (Kurzspielfilm, 29′)
2016 UNRUHR. Regie: Julia Schubeius (Mystery Serie 5 Folgen, 37′)
2014 TOTER WINKEL. Regie: Marius Neumann (Kurzspielfilm, 21′)
2014 OPHELIA. Regie: Marius Neumann (Experimentalfilm, 5′)

Stand: 15.08.2022

Jurybegründung zur Nominierung:

Leerstehende Plattenbauten, fehlende Arbeitsplätze und eine abwandernde Bevölkerung. Inmitten einer solchen ostdeutschen Prärie lebt der Sozialhilfeempfänger Horst, der sein Leben auf engstem Raum strukturieren muss. MENSCH HORST ist ein faszinierend berührender Dokumentarfilm, der seinen Protagonisten nahezu unsichtbar begleitet. Die Bildgestaltung von Christoph Gehl entscheidet sich bewusst gegen die dokumentarisch begleitende Handkamera – sie überzeugt mit gekonnt gewählten Kamerastandpunkten. Nie fühlt sich die Kamera deplatziert an, immer ist sie ganz nah dran. Diese visuelle Nähe zu Horst steht dabei im starken Kontrast zu den im Westerngenre verhafteten weiten Einstellungen außerhalb der Einzimmerwohnung, die hervorragend die erdrückende Einsamkeit des Protagonisten widerspiegeln.

MENSCH HORST

Horst arbeitet seine tägliche To-Do-Liste ab: Lüften, Aufräumen, Kaffee aufbrühen, Blutdruckmessen, im Lebensmittelkombinat einkaufen, die Mutter auf dem Friedhof besuchen. Später kommt eine Freundin zum Kaffee vorbei. Ein Leben auf 34m2.

Ausbildungsstätte: Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Produktion: Unterholz Filmkollektiv
Filmkategorie: Dokumentarfilm
Länge: 44 Minuten
Drehformat: 4K

Stab

Produzent:in Sven Bratschke
Regie Mo Rhozyel
Co-Regie Christoph Philipp Gehl
Kamera Christoph Philipp Gehl
Schnitt Christoph Philipp Gehl
Tongestaltung Vincent Öz (O-Ton), Michael Kondaurow (Sound Design, Mischung)
Musik Lukas Meinardus, Alexander Binderer

Antonia Pepita Giesler
© Jana Legler · FIRST STEPS Award 2022

Antonia Pepita Giesler lebt und arbeitet in Berlin. Sie absolvierte 2017 das Studium Film und Fernsehen an der Hochschule Mittweida mit der Spezialisierung Kamera. Anschließend arbeitete sie als Regie-, Produktions- und Videoassistenz bei Film und Theater. Seit 2018 studiert sie Cinematography an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF, wo sie 2021 ihren Bachelor abschloss. Seitdem studiert sie dort im Master. Ihre Kameraarbeit wurde zuletzt auf den Internationalen Hofer Filmtagen, dem Achtung Berlin, dem Filmfest Max Ophüls Preis und im rbb gezeigt. Für ihren Bachelor-Abschlussfilm SCHWARMTIERE wird sie 2022 für den Michael-Ballhaus-Preis nominiert.

Filmografie

Kamera:

2022 SCHWARMTIERE. Regie: Alison Kuhn (Mittellanger Spielfilm, 30′)
2022 QUALLEN TEILEN. Regie: Antonia Leyla Schmidt (Kurzspielfilm, 14′)
2022 BENEDIKT. Katrin Memmer (Dokumentarfilm, 71′)
2021 FLUFFY TALES. Regie: Alison Kuhn (Kurzspielfilm, 15′)
2020 KRISE IST IMMER. Regie: Dan Dansen (Spielfilm, 60′)
2019 GUTES MITTELMAß. Regie: Antonia Leyla Schmidt (Kurzspielfilm, 13′)
2019 SAISON DU CYGNE. Regie: Alison Kuhn (Dokumentarfilm, 15′)
2016 VON KÖNIGEN UND KÖNIGINNEN Regie: Lilly-Jasmin Plener (Kurzspielfilm, 20′)

Stand: 15.08.2022

Jurybegründung zur Nominierung:

Wie dogmatisch die Machtverhältnisse innerhalb institutioneller Strukturen sind, zeigt uns der mittellange Spielfilm SCHWARMTIERE: Die Hauptfigur Karla versucht sich am neuen Schulinternat zu behaupten, ist jedoch weit davon entfernt, im System der bestehenden ‚Riegen‘ ihren sozialen Aufstieg zu erfahren. Antonia Pepita Giesler passt ihr ästhetisches Konzept entsprechend den verkrusteten Strukturen der Geschichte an. Unaufdringlich dient sie mit ihrer Bildgestaltung konsequent dem reduzierten Erzählen. Der gekonnte Wechsel aus beobachtender, oft statischer Kamera und einer spürbar nah geführten Bildgestaltung lässt uns Raum, einen objektiven Abstand zum Geschehen zu bewahren, und gleichermaßen tief in die Gefühlswelten unserer Hauptfigur abzutauchen.

SCHWARMTIERE

Karla ist neu im Traditionsinternat „Sankt Severin“. Weil sie gleich am ersten Tag im Gefecht die Nase des beliebten Mitschülers Pombert bricht, ist nicht nur ihr sozialer Abstieg vorprogrammiert – sie wird auch dazu verdonnert, sich um den schulischen Bienenstock zu kümmern. Obwohl die Aufgabe zunächst eine Strafarbeit ist, beginnt sich Karla immer mehr mit den fragilen Bienen zu identifizieren, die dem Tod ins Auge blicken müssen, sobald sie stechen. Eine moderne Adaption von Rainer Maria Rilkes Novelle „Die Turnstunde“ – eine Geschichte über gesellschaftliche Machtstrukturen und deren frühe Entstehung.

Ausbildungsstätte: Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Produktion: Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Filmkategorie: Mittellanger Spielfilm
Länge: 30 Minuten
Drehformate: Arri Alexa Mini, HD

Stab

Produzent:in Laura Zeuch, Angelina Hermann
Regie Alison Kuhn
Drehbuch Alison Kuhn
Kamera Antonia Pepita Giesler
Schnitt Lena Köhler
Szenenbild Lucia Jo Eifler
Kostümbild Anna-Maria Dworaczyk
Maskenbild Mya Schäfer
Tongestaltung Justus Wirth (O-Ton, Sound Supervisor, Mischung), Larissa Kischk (Sound Design)
Musik Marcus Sander
Redaktion Jule Broda (ZDF / 3sat), Meike Klingenberg (ZDF / 3sat), Elisabeth Rupp (ZDF / 3sat)
Darsteller:innen Gwentsche Kollewijn (Karla), Karly Kadyrov (Jerome), Linda Rohrer (Paulina), Jan Fassbender (Pombert)

Über Nominierung und Auszeichnung in der Kategorie „Michael-Ballhaus-Preis“ haben die Bildgestalter:innen Yoshi Heimrath und Eva Maschke als Vertreter:innen der Spiel– und Dokumentarfilmjury entschieden.