Bayan Layla
© Daniel Seiffert

Bayan Layla, geboren und aufgewachsen in Syrien, begann ein Studium der Architektur an der Universität Hama, bevor sie 2015 in ihrer Wahlheimat Leipzig erste Bühnenerfahrungen am Theater machte. Als Ensemblemitglied der Performance-Gruppe „Bar oder Ehda“ wirkte sie in unterschiedlichen Produktionen mit. An der Bürgerbühne des Staatsschauspiels Dresden spielte sie 2016 in „Romeo und Julia“. 2017 spielte sie an der Volksbühne Berlin unter der Regie von Omar Abusaada und Mohammed Alattar (Autor) in „Iphigenie“ eine Schauspielaspirantin. 2018 /19 spielte sie mit dem Kollektiv „Ma’loube“ in „Days in the Sun“ und „OVERDOSE: The Show of Pain and Joy 2020“ unter der Regie von Kain Kollekiv am Theater an der Ruhr und Ringlokschuppen Ruhr. Im dritten Studienjahr tritt sie ihr erstes Engagement am BADISCHES STAATSTHEATER in Karlsruhe an, wo sie u.a. mit den Regisseur*innen Anna Bergmann, Milan Peschel und Marius Schötz arbeitet. Ihr Kinodebüt ELAHA, das beim Locarno Filmfestival den Kaiju Cinema Diffusion Prize gewonnen hat, brachte ihr große Aufmerksamkeit und den Bunte New Faces Award 2023 ein. Gerade hat sie eine Hauptrolle in der Amazon-Serie „Mandy und die Mächte des Bösen“ unter der Regie von Andreas Schmied in Wien abgedreht und steht unter der Regie von Mathias Glasner in „Der Informant“ vor der Kamera. Bayan Layla ist Teil des ensemble-netzwerk und Stipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Für ihre Rolle in ELAHA ist sie 2023 für den Götz-George-Nachwuchspreis nominiert.

Filmografie

Schauspiel (Auswahl)

2023 Mandy und die Mächte des Bösen. Regie: Andreas Schmied, Franziska Meyer-Price (Amazon-Serie, 8 x 25‘)
2023 ELAHA. Regie: Milena Aboyan (Spielfilm, 110‘)
2022 GENERATION TOCHTER. Regie: Marielle Sjømo Samstad (Spielfilm, 106‘)
2022 Blutige Anfänger. Regie: Philipp Eichholtz, Irina Popov (TV-Serie)

Stand: 22.08.2023

Jurybegründung zum FIRST STEPS Award:

Diese Rolle fordert Mut und einiges ab. Es geht um Selbstbestimmung und Freiheit und letztlich um das Recht auf die eigene Sexualität und den eigenen Körper. In einer restriktiven Gemeinschaft sucht die junge Elaha ihren eigenen Weg. Bayan Layla macht in ihrem Spiel keine Kompromisse und schafft es bravourös die Widersprüche ihres Umfeldes in der Zerrissenheit ihrer Figur zu zeigen. Mal kindlich und verletzlich, dann sehr bestimmt, furchtlos, rebellisch, aber vor allem kraftvoll spielt sie die Elaha. Eine schwierige Gratwanderung, die Bayan Layla nuanciert meistert und uns mit ihrer Leinwandpräsenz begeistert.

ELAHA

Eine nackte junge Frau steht vor einer laufenden Waschmaschine. Rückblende. Die 22-jährige Elaha versucht mit allen Mitteln ihre vermeintliche „Unschuld“, die sie durch Sex verloren hat, wiederzuerlangen. Ein plastischer Chirurg soll ihr dabei helfen. Doch sie kann das Geld für den kostspieligen operativen Eingriff nicht aufbringen. Auf der Suche nach einer Alternative stößt sie auf ein spezielles Produkt – eine Kapsel mit künstlichem Blut. Doch diese vermeintliche Lösung zwingt sie in die Selbstausbeutung.

Ausbildungsstätte: Filmakademie Baden-Württemberg
Produktion: Filmakademie Baden-Württemberg, Kinescope Film, Essence Film
Filmkategorie: Spielfilm
Länge: 110 Minuten
Drehformate: 4:3, 2K DCP

Stab

Produktion Matthias Greving, Kirsten Lukaczik (Kinescope Film)
Producerinnen Emina Smajić (Filmakademie Baden-Württemberg), Janina Sara Hennemann (Kinescope Film)
Regie Milena Aboyan
Drehbuch Milena Aboyan, Constantin Hatz (Co-Autor)
Kamera Christopher Behrmann
Schnitt Elias Engelhardt
Szenenbild Nora Balmer, Christina Mammes
Kostümbild Lara Scherpinski, Paulina Immig
Maskenbild Milena Lazić, Faye Ryan
VFX/Animation Bea Höller
Tongestaltung Perschya Chehrazi
Musik Kilian Oser
Redaktion Stefanie Groß (SWR), Eva-Maria Von Geldern (ARTE)
Darsteller:innen Bayan Layla (Elaha), Derya Durmaz (Mutter), Armin Wahedi (Nasim), Slavko Popadić (Jusuf), Hadnet Tesfai (Stella Zahaye)

Lorenz Hochhuth
Nominierter Lorenz Hochhuth. Junge, männlich gelesene, weiße Person mit braunen, kurzen Haaren. Er trägt ein dunkelblaues Hemd.
© Daniel Seiffert

Geboren 1996 in Hamburg. Spielte erste Rollen am Thalia Theater und an der Staatsoper Hamburg, u.a. unter Jette Steckel, Lars Ole Walburg und Studio Braun. 2013 erhielt er den Deutschen Jugendfilmpreis für den Film SPIEGELNACKT. 2014 gewann er für die Regie des Musikvideos FOREVER das Filmfestival Abgedreht. Von 2017 bis 2021 folgte ein Schauspielstudium an der Universität der Künste in Berlin. Während des Studiums spielte Lorenz Hochhuth u.a. an der Volksbühne Berlin und am Berliner Ensemble, dort in Michael Thalheimers „Endstation Sehnsucht“. Seine erste Hauptrolle in einem Kinofilm übernahm Hochhuth in Hannes Hirschs Debütfilm DRIFTER, der seine Weltpremiere im Februar 2023 bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin feierte und 2023 für den FIRST STEPS Award nominiert ist. Auch übernahm er eine tragende Rolle in Katharina Lüdins Debütfilm UND DASS MAN OHNE TÄUSCHUNG ZU LEBEN VERMAG, der seine Weltpremiere 2023 in Locarno feiert. Seit der Spielzeit 2021/22 ist Lorenz Hochhuth festes Ensemblemitglied am neuen Münchner Volkstheater. Für DRIFTER ist er 2023 für den Götz-George-Nachwuchspreis nominiert.

Filmografie

Schauspiel (Auswahl):

2023 DRIFTER. Regie: Hannes Hirsch (Spielfilm, 79‘)
2023 UND DASS MAN OHNE TÄUSCHUNG ZU LEBEN VERMAG. Regie: Katharina Lüdin (Spielfilm, 109‘)
2021 EIN RAUM FÜR MÄNNER. Regie: Frédéric Jaeger, Manuel Inacker (Kurzpielfilm)
2019 ELEKTRA. Regie: Arina Chernova (Kurzspielfilm)
2013 SPIEGELNACKT – LOST AND FOUND. Regie: Sorina Gajewski (Kurzspielfilm)

Regie:

2014 Vagabond – FOREVER (Musikvideo)

Stand: 22.08.2023

Jurybegründung zur Nominierung:

Es gehört viel dazu als Schauspieler zurückhaltend zu sein. Lorenz Hochhuth gelingt es in DRIFTER mit Bravour. Sein Moritz betritt eine neue Welt, die ihn überfordert und enttäuscht, doch Platz für emotionale Ausbrüche ist kaum – weder im Film, noch in Moritz‘ Leben, das ihn zwischen Neugier und Menschwerdung an vielen Abgründen vorbeischlittern lässt. Hochhuth legt seine Figur tastend, verletzlich und gleichzeitig kraftvoll in der Stille an. Dabei trägt er einen Film, der ihn zum Mittelpunkt hat.

DRIFTER

Moritz ist 22 und gerade von seinem Freund Jonas verlassen worden, für den er eigentlich nach Berlin gezogen war. Eine Zeit lang findet er Geborgenheit bei dem älteren Noah, bis es ihm zu eng wird. Moritz ändert sein Aussehen und taucht ein in die Berliner Partyszene. Er lebt seine unterdrückten Sehnsüchte und sexuellen Fetische aus, verliert sich aber auch zunehmend in Drogenexzessen und emotionaler Entfremdung. Erst mit Hilfe seiner queeren Freunde findet er heraus, wer er wirklich sein möchte.

Ausbildungsstätte: Universität der Künste Berlin
Produktion: Milieufilm, Jost Hering, Salzgeber
Filmkategorie: Spielfilm
Länge: 79 Minuten
Drehformate: Canon C300, 2:1, 2K

Stab

Produktion Hannes Hirsch, Diemo Kemmesies, Björn Koll, Jost Hering
Regie Hannes Hirsch
Drehbuch Hannes Hirsch, River Matzke (Co-Autor*in)
Kamera Eli Börnicke
Schnitt Elena Weihe
Szenenbild Fia Bartesch, Lasha Rostobaia
Kostümbild Janina Kaßan, Edgar Mauser, Nina Zimmermann
Maskenbild Lone Anders, Evin Yeyrek
Tongestaltung Moritz Zuchantke (O-Ton), Sum-Sum / Ilya Shen / Selikhov (Sound Design), Jochen Jezussek
Darsteller:innen Lorenz Hochhuth (Moritz), Gustav Schmidt (Jonas), Cino Djavid (Noah), Oscar Hoppe (Stefan), Cat Jugravu (Kasi), Marie Tragousti (Eleftheria), Aviran Edri (Daniel)

Florentine Schlecht
Nominierte Florentine Schlecht. Junge, weiblich gelesene, weiße Person mit blonden, glatten schulterlangen Haaren. Sie trägt ein hellblaues Oberteil, eine goldene Kette und eine schwarze Brille.
© Daniel Seiffert

Geboren am 21.10.2001 in Ostfildern bei Stuttgart. Nach dem Schulabschluss vom sozialpädagogischen Gymnasium absolvierte sie bis 2023 eine Ausbildung zur Erzieherin in Stuttgart. Sie war Mitglied im paralympischen Nachwuchskader im Para Ski Alpin. Bis heute ist sie sportlich und organisatorisch aktiv im Schwimmverein auf Wettkampfniveau. Neben Sport und ihrer beruflichen Tätigkeit als Erzieherin ist sie in ihrer Kirchengemeinde aktiv. Für ihr Leinwanddebüt in WAS WIR WOLLEN ist sie 2023 für den Götz-George-Nachwuchspreis nominiert.

Filmografie

Schauspiel

2023 WAS WIR WOLLEN (Kurzspielfilm, 29‘)

Stand: 22.08.2023

Jurybegründung zur Nominierung:

Junge Menschen mit Behinderung entdecken ihre Sexualität. Ein emotional hoch aufgeladenes Thema mit vielen Vorurteilen. WAS WIR WOLLEN schafft es, diesen Mythos zu entzaubern und ein realistisch-liebevolles Bild zu zeichnen. Hauptdarstellerin Florentine Schlecht schafft es dabei mit ihrem offenen und sensiblen Spiel uns in die Figur Isi einzufühlen. Dabei findet sie immer den richtigen Ton für die facettenreiche, emotionale Reise – eine beeindruckende und starke Leistung.

WAS WIR WOLLEN

Isi und Finn planen gemeinsam ihr erstes Mal. Nicht nur aufgrund ihrer körperlichen Behinderungen wird das zu einem komplizierten Unterfangen, an dem die Beziehung der beiden beinahe zu scheitern droht.

Ausbildungsstätte: Hamburg Media School
Produktion: Hamburg Media School, BR
Filmkategorie: Kurzspielfilm
Länge: 29 Minuten
Drehformate: ARRI Alexa Mini, 2K Digital, 1:1.85

Stab

Produktion Paula Martin-Karg
Regie Eléna Weiss
Drehbuch Sophie Dittmer
Kamera Matthias Pöltinger
Schnitt Dennis Riebenstahl
Szenenbild Theresa Rohé, Kathrin Beckers
Kostümbild Maya Maria Schwarz
Maskenbild Reneé Sophie Lenk
VFX/Animation Lennert Schrader
Tongestaltung Per Ruschke (O-Ton), Stefan Bück (O-Ton), Jaime Bustamante (Synchrongeräuschetonmeister)
Musik David Badenius, Tillmann Frohberg
Redaktion Claudia Gladziejewski (Bayerischer Rundfunk)
Darsteller:innen Florentine Schlecht (Isi), Leonard Grobien (Finn)

Über die Nominierungen in der Kategorie Götz-George-Nachwuchspreis hat die Spielfilmjury, bestehend aus Roshanak Behesht Nedjad, Yoshi Heimrath, Lorna Ishema, Philipp Kreuzer und Hüseyin Tabak entschieden.