Am 25. September fand „Die lange Nacht des jungen Films“ im delphi LUX statt. In drei Programmen gab es FIRST STEPS Filme satt. Wer mehr über die Hintergründe zu den Filmen erfahren wollte, konnte im Anschluss an die Screenings den anwesenden, nominierten Filmschaffenden neugierige Fragen stellen.
Für den tollen Abend bedanken wir uns herzlich bei unserem Unterstützer 100,6 FluxFM – Radio so bunt wie Berlin.
Rückblick · Die lange Nacht des jungen Films 2024 · delphi LUX
Programm 1
„Vom Suchen und Finden“
ab 18:30 Uhr · Saal 6
SCRUBBY · Regie: Paul Vollet
(7’, Kurzspielfilm)
Scrubby will für immer im dicken Fell seiner Mutter wohnen, doch sie beginnt Haare zu verlieren. Als er eine davon geflogene Strähne zurückbringt, stellt er mit Schrecken fest, dass von ihr nur noch ein Haufen Haare und eine Spur im Schnee übrig geblieben sind. Scrubby macht sich auf die Suche nach ihr und trifft auf ein nacktes, frierendes Wesen. Reicht sein Fell für beide?
mit anschließendem Filmgespräch mit Paul Vollet (Regie).
HAUSNUMMER NULL · Regie: Lilith Kugler, Produktion: Jonatan Geller-Hartung
(95’, Dokumentarfilm)
Wie kann ein erwachsener Mann in unserer Gesellschaft seinen Platz finden, obwohl er seit Kindesalter nie ins System passte – oder passen wollte? Umsorgt von der Nachbarschaft lebt Chris gemeinsam mit seinem Kumpel Alex an einer Berliner S-Bahn Station. Heroinabhägigkeit bestimmt ihren Alltag und ihre Freundschaft. Auch wenn beide immer wieder von der Utopie eines bürgerlichen Lebens träumen, schaffen sie es nicht, sich aus dem Teufelskreis zu befreien. Erst als Chris in der Notaufnahme nur knapp überlebt, beginnt er endlich einen Entzug mit anschließendem Drogensubstitutionsprogramm. Mit einem Einzelzimmer im betreuten Wohnheim in Aussicht, schöpft er neue Hoffnung und beginnt, vermehrt den Kontakt zu seiner Mutter zu suchen. Nach sechs Jahren auf der Straße steht Christian vor nie da gewesenen Herausforderungen. Er will zurück in die Gesellschaft. Doch wohin ist überhaupt zurück?
mit anschließendem Filmgespräch mit Jonatan Geller-Hartung (Produktion), Lilith Kugler (Regie) und Stephan Vogt (Kamera).
Programm 2
„Entscheidungen“
ab 21:00 Uhr · Saal 6
KRUSTE · Regie: Jens Kevin Georg, Produktion: Charlotte Jülide Hansen, Fritzie Benesch
(26’, Kurzspielfilm)
In dieser Familie gehörst du erst dann so richtig dazu, wenn du deine erste Wunde bekommen hast. Aber Fabi ist 12 und immer noch narbenlos. Auf Opas Hof soll er endlich beweisen, dass er einer von ihnen ist. Fabis Vater weiß: Da muss der Junge jetzt durch – mussten sie schließlich alle. Und Fabi will ja auch dazugehören wollen. Aber wie viel bleibt dann noch von ihm (und seiner Haut) übrig?
mit anschließendem Filmgespräch mit Fritzie Benesch (Produktion) und Jens Kevin Georg (Regie).
GOOD NEWS · Regie: Hannes Schilling, Kamera: Falco Seliger
(75’, Abendfüllender Spielfilm)
Der Journalist Leo hofft, mit einer Reportage über eine Rebellengruppe in Thailand endlich international den Durchbruch zu schaffen. Sein Freund Mawar hilft ihm dabei, Kontakte vor Ort zu knüpfen. Im Gegenzug verspricht Leo ihm, ihn bei einem Neustart in Deutschland zu unterstützen. Doch als die Redaktion ihm ungefragt den Fotografen Julian zur Seite stellt, verstrickt sich Leo immer tiefer in ein Netz aus Lügen und moralisch fragwürdigen Entscheidungen und bringt damit alle Beteiligten in Gefahr.
mit anschließendem Filmgespräch mit Falco Seliger (Kamera) und Hannes Schilling (Regie).
Programm 3
„Karotten und Panzer“
ab 21:00 Uhr · Saal 1
CARROTICA · Regie: Daniel Sterlin-Altmann
(13’, Animationsfilm)
In einem Vorort irgendwo in Kanada schreibt der 16-jährige Nadav im Geheimen eine explizite schwule Erotikgeschichte. Seine Mutter, Shari, ist Fruchtbarkeitsbotanikerin und erforscht die Paarungsmuster von Möhren und ist erregt von der besonders verführerischen Femme Carrot. Durch Fantasie, Musik und Tango werden die beiden von ihrer Lust überwältigt und gezwungen, sich mit ihrem inneren Selbst auseinanderzusetzen.
mit anschließendem Filmgespräch mit Daniel Sterlin-Altmann (Regie).
ANOTHER GERMAN TANK STORY · Regie: Jannis Alexander Kiefer
(96’, Abendfüllender Spielfilm)
Das Brandenburger Dorf Wiesenwalde wird auf den Kopf gestellt, als eine amerikanische Crew dort eine Serie über den 2. Weltkrieg dreht. Bürgermeisterin Susanne wittert die Chance, ihre Heimat auf die Touri-Landkarte zu bringen und somit dem demografischen Wandel zu trotzen. Ihr Sohn Tobi wird als Fahrer für die Crew engagiert – dass er eigentlich keinen Führerschein hat, weiß zunächst niemand. Dann taucht nach Jahren der Abwesenheit ausgerechnet Bert auf, ein Möchtegern-Journalist und Ex-Freund der Bürgermeisterin. Bert glaubt, von den amerikanischen Gästen profitieren zu können. Zeitgleich plant die Dorfälteste Rosi im Verborgenen die Beerdigung alter Ideale – und ihre eigene noch mit dazu. Während ihr junger Nachbar Wolffi ganz naiv davon träumt, von Hollywood als Schauspieler entdeckt zu werden. Als plötzlich der Strom ausfällt, droht das Mammutprojekt aus dem Ruder zu laufen.